CH-Ausblick: Etwas schwächere Eröffnung erwartet

Vor dem Start der Berichtssaison in den USA am Abend könnte es zu einem Abwarten der Anleger kommen, heisst es im Handel. Dann wird Aluminiumhersteller Alcoa Quartalszahlen vorlegen. Die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten dürften eher in den Hintergrund treten. Hierzulande stehen unter den Bluechips vor allem Julius Bär im Fokus, die Bank hat über den Kauf der Schweizer Einheit der ING-Privatbank informiert.


Um 08.25 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,1% tiefer bei 6’271,62 Punkten. Dabei fallen auch die Abschläge der Einzeltitel moderat aus.


Julius Bär tendieren unverändert. Die Bank übernimmt die Schweizer Einheit der ING-Privatbank mit ihren Tochtergesellschaften in Monaco und Jersey für 520 Mio CHF in bar. Damit erhöhe Julius Bär nach eigenen Angaben die von ihr verwalteten Privatvermögen um rund 10% und die gesamthaft verwalteten Vermögen auf über 160 Mrd CHF. Vorbehältlich behördlicher Genehmigung soll die Transaktion im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden. Dieser Schritt werde die Stellung der Gruppe in der Schweiz stärken und sie als neuen, ernst zu nehmenden Spieler im Private Banking weiter etablieren, lautet ein Kommentar.


Nach den gestrigen Avancen tendieren die Grossbanken leichter. UBS verlieren 0,1% und CS 0,2%. Am Vortag hatten sich positive Branchenstudien als stützend erwiesen.


Am Berichtstag könnte aus Branchensicht die Hochstufung des weltweiten Health Care Sektors auf «Overweight» durch die Citigroup sowie die Herabstufung des Telekom Sektors auf «Neutral» Impulse geben. Der Materials Sektor wurde auf «Underweight» gesenkt.


Roche verlieren 0,2%. Die japanische Tochter Chugai hat die Guidance für das laufende Geschäftsjahr 2009 für Umsatz und Gewinn erhöht. Die angepasste Prognose spiegle unter anderem die erwarteten Verkäufe für Tamiflu, Avastin und Herceptin wider. Marktteilnehmer erwarten für heute keine grösseren Impulse für die Aktie, langfristig seien die Geschäftsperspektiven aber günstig, heisst es.


Novartis tendieren ebenfalls 0,2% leichter. Der Pharmakonzern ist nach eigenen Angaben über die Tochter Sandoz von einer Durchsuchung von EU-Ermittlern bei verschiedenen Arzneimittelherstellern betroffen gewesen und will mit den Behörden kooperieren. Die EU-Kommission vermutet, dass in der Branche nicht erlaubte Absprachen getroffen wurden.


Auch ABB stehen um 0,2% im Minus. Der Industriekonzern sieht derzeit für die Geschäftsentwicklung mehr Risiken im Automationsbereich als im Energiebereich, wie CEO Joe Hogan gegenüber der «Handelszeitung» erklärte. An den bisherigen Mittelfristzielen für den Zeitraum 2007 bis 2011 werde mit Ausnahme des Robotikgeschäfts festgehalten, bestätige der ABB-Chef frühere Aussagen. Eine Trennung von der Sparte Robotik schloss er gleichzeitig aus.


Syngenta (-0,2% auf 235,75 CHF) werden etwas tiefergestellt. Die Analysten der UBS haben das Kursziel auf 295 (300) CHF gesenkt und die Kaufempfehlung bestätigt. Für die im SLI kotierten Petroplus hebt die UBS das Kursziel auf 15 (12,50) CHF, bleibt aber bei der Einstufung «Sell». (awp/mc/ps/06)

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