Gemäss den im jüngsten Konjunkturbericht («Beige Book») gemachten Angaben, hat sich der wirtschaftliche Abschwung im März und Anfang April in fünf der zwölf Fed-Bezirke verlangsamt.
Auch am Donnerstag dürften von der abermals gut gefüllten Konjunkturagenda neue Impulse ausgehen. Erwartet werden aus der Eurozone unter anderem die Verbraucherpreise für März und die Industrieproduktion für Februar. Aus den USA sind die Baubeginne und Baugenehmigungen für März sowie die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung avisiert. Mit dem Philly-Fed-Index steht schliesslich der zweite wichtige Frühindikator für die grösste Volkswirtschaft der Welt im April auf dem Programm. Von Unternehmensseite interessieren vor allem die Q1-Umsatzzahlen von Roche. Zudem will ZFS Gerüchten zufolge die US-Autoversicherungssparte von AIG kaufen.
Bis um 8.20 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,78% auf 5’104,74 Punkte. Alle Titel weisen Kursavancen auf.
Roche (+1,1%) gelang mit der Umsatzpublikation im Vergleich mit den Prognosen eine «Punktlandung». Dabei hat der Pharmakonzern die Erwartungen des Marktes beim Gruppen- und Pharmaumsatz leicht übertroffen, im Diagnostikgeschäft minim unterschritten. Händlern zufolge ist der Ausblick positiv. Novartis steigen um 0,6%.
Gut sind die Vorgaben für die Finanzwerte. Nebst den verbesserten Konjunkturaussicht dürfte auch die verringerte Kreditausfallrate von American Express im März stützen. Davon profitieren im vorbörslichen Geschäft vor allem Credit Suisse (+1,3%) und Swiss Re (+1,3%). UBS gewinnen mit 0,8% am Tag nach der GV etwas weniger dazu.
ZFS gewinnen gar 1,5% dazu. In der Finanzpresse und bei Agenturen sind Gerüchte umgegangen wonach ZFS kurz vor dem Kauf der US-Autoversicherungssparte des angeschlagenen Versicherungskonzerns AIG steht. Der erwartete Preis soll zwischen 1,5 Mrd und 2,0 Mrd USD liegen, hiess es. Die Zurich operiere aus einer Position der Stärke heraus und sei dafür bekannt, dass Akquisitionen sehr diszipliniert angegangen würden, so ein Marktteilnehmer. Dies rücke die Zukaufsoption in ein günstiges Licht.
Nestlé legen um 0,6% zu. Konkurrent Danone hat nach einem Umsatzrückgang im ersten Quartal die Erwartungen für 2009 bestätigt. Der Konzernumsatz soll etwas weniger als die mittelfristig angestrebten acht bis zehn Prozent wachsen. Dies seien insgesamt gute Nachrichten für den ganzen Sektor, hiess es. Im breiten Markt hat Sulzer mit dem Umsatz im ersten Quartal die Vorgaben der Analysten nicht ganz erfüllen können. Vor allem in den Bereichen Chemtech und Metco lag der Winterthurer Industriekonzern hinter den Prognosen zurück.
Weiter hat Kardex den skandinavischen Vertriebspartner übernommen, Lem Heinz Stübi zum interimistischen Finanzchef ernannt und Metall Zug Angaben zum Ausblick gemacht. Die Zuger rechnen für das laufende Geschäftsjahr 2009 mit einem Umsatz auf Vorjahreshöhe und einem Betriebsgewinn von 70 Mio CHF. (awp/mc/ps/08)