CH-Ausblick: Höhere Eröffnung erwartet – Nervosität bleibt

Diese Marke hatte der US-leitindex am Montag nicht verteidigen können. Insbesondere Hoffnungen auf Stützungsmassnahmen für Griechenland durch die EU hätten die Märkte beflügelt, hiess es.  


Allzu stark dürfte die heutige Performance allerdings nicht ausfallen. «Der Markt ist extrem nervös», so ein Händler. Auffällig sei derzeit, dass nach Erholungen die Kurse im Tagesverlauf rasch wieder zurückkämen. Diese Tendenz sei absolut negativ. Verkäufe in jede vermeintliche Stärke hinein scheinen momentan die vorherrschende Strategie zu sein. Nach anfänglichen Gewinnen könnten die Kurse somit schon bald wieder abbröckeln, meinen Marktteilnehmer. Entscheidend sein werde in den nächsten Tagen, welche Aussagen die EU zum erwarteten Hilfspaket für Griechenland trifft. Sollten diese enttäuschend ausfallen, dürften die Aktienmärkte wieder in Mitleidenschaft gezogen werden. 


Um 08.25 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,44% höher bei 6’342,31 Punkten. 


Kaum Impulse gibt es von Unternehmensseite. Alle Titel, für die vorbörslich Kurse gestellt werden, legen im Bereich der Indexveränderung zu. Interessant zu sehen sein wird, ob sich die Aktien der UBS, die gestern im Nachgang der Zahlenpräsentation über 5% verloren hatten, heute wieder etwas erholen können. Dem im Weg stehen dürfte allerdings die Tatsache, dass diverse Bank-Analysten ihr Kursziel für die Grossbank leicht nach unten angepasst haben.


Umgekehrt könnte der gestrige Gewinner, die Swatch Group, nochmals etwas zulegen. Hier haben nämlich diverse Analysten ihr Kursziel erhöht, und zwar zum Teil recht stark. So hat etwa die Deutschen Bank ihr Kursziel für die Aktien des Uhrenherstellers auf 335 (von 295) CHF und JP Morgan auf 338 (300) CHF erhöht, etwas geringer die Anpassungen der Analysten von Nomura und UBS. Der Swatch-Inhaber-Titel schloss gestern bei 281,50 CHF.


Von einer Höherstufung durch die US-Bank BoA/Merrill Lynch könnten die Titel des Rückversicherers Swiss Re profitieren. Sie waren Ende letzter und anfangs dieser Woche stark unter Druck gekommen, weil Investoren Ausfälle bei Anleihen auf die südeuropäischen Länder befürchteten.


Im Fokus könnten auch noch die Aktien von Nobel Biocare (SLI) stehen. Der Hersteller von Dentalimplantaten verfehlte im zurückliegenden vierten Quartal des Geschäftsjahres 2009 sowohl beim Umsatz als auch beim um Sonderfaktoren bereinigten Reingewinn die Konsensschätzungen. Händler erwarten daher eine tiefere Eröffnung. Allerdings hatten die Titel gestern im Hinblick auf die Zahlen deutlich zugelegt (+3,4%). (awp/mc/ps/06)

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