CH-Ausblick: Klare Verluste in der Eröffnung erwartet
Die Verluste an der Wall Street setzten dann auch die Tokioter Börse stark unter Druck, die wichtigsten Indices dort verloren rund 2%.
Der Bankensektor steht weiter im verstärkten Fokus. Sorgen um das irische Bankensystem und speziell die Rettung der Grossbank Anglo Irish dürften sich negativ auf die Stimmung auswirken, meinten Händler. Ebenso belasten könnte die Tatsache, dass die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit von Spanien auf Aa1 von Aaa zurückgestuft hat. Dies sei allerdings zum grossen Teil so erwartet worden und sogar weniger schlimm als von vielen befürchtet ausgefallen, sagte ein Händler.
Um 08.25 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,62% tiefer bei 6’272,35 Punkten. Alle Titel werden dabei im Bereich des Index-Minus gehandelt.
Grössere Impulse könnten am Nachmittag noch aus den USA kommen, werden dort doch US-Konjunkturdaten wie die wöchentlichen Erstanträge, der Chicago Einkaufsmanagerindex oder die (revidierten) BIP-Zahlen neue Impulse geben.
Die UBS (-0,6%) hat vorbörslich über die Auswirkungen neuer Eigenkapitalvorschriften informiert. Dabei rechnet die Grossbank auf Grundlage früher veröffentlichter Profitabilitätsziele damit, die vorgeschriebenen Kernkapitalquoten durch einbehaltene Gewinne bis 2013 erreichen zu können. Gemäss einer Präsentation von UBS-CFO John Cryan ist keine Kapitalerhöhung vorgesehen, um die neuen Eigenkapitalvorschriften zu erreichen. Auch Dividendenzahlungen sind vorläufig nicht vorgesehen. Die Grossbank verweist zudem auf die Anfang nächste Woche zu erwartenden Details zum Swiss Finish.
ABB (-0,7%) wird insgesamt 58 Mio USD Strafe zahlen, nachdem eine US-Tochter einen Verstoss gegen Anti-Korruptionsgesetze eingestanden hat. Die US-Tochter ABB Inc. hat zugegeben, Bestechungsgelder gezahlt zu haben, um in Mexiko an Aufträge zu kommen. Die Strafzahlung habe weder einen Einfluss auf den EBIT noch auf den Reingewinn, hiess es von Seiten des Unternehmens.
Ausserdem geht Streit um die Alcon-Minderheitsaktionäre weiter. Novartis (-0,7%) sieht sich bei der geplanten Alcon-Fusion weiterhin rechtlich auf der sicheren Seite. Ein Rechtsexperte habe die Rechtslage zur vorgeschlagenen Fusion mit Alcon überprüft und zugunsten von Novartis für gültig erklärt, teilte der Pharmakonzern mit.
Im breiten Markt dürfte u.a. Gategroup im Fokus stehen. Der Airline-Caterer plant eine Kapitalerhöhung mit einem Nettoerlös von rund 200 Mio CHF zur Bilanzstärkung und zur Wachstumsfinanzierung. Cosmo Pharmaceuticals meldet ausserdem positive Studienergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Budesonide MMX bei der Behandlung von Dickdarmentzündungen. (awp/mc/ss/06)