Auch dürften die hohen Rohölnotierungen weiterhin das Sentiment belasten, so Marktbeobachter. So ist ein Anschliessen an die Avancen des Vortages vorerst wenig wahrscheinlich. Bis um 08.30 verliert der SMI im vorbörslichen Handel von Clariden Leu um 0,1% auf 6’951,73 Punkte. Einzige Gewinner sind Nestlé (+0,2) und UBS (+1,0%). Die Grossbank hat heute auf Anfang Oktober eine ausserordentliche Generalversammlung angekündigt, an der der Umbau des Verwaltungsrates vorangetrieben werden soll. So haben die Verwaltungsräte Stephan Haeringer, Rolf Meyer, Peter Spuhler und Lawrence Weinbach auf dieses Datum hin ihren Rücktritt erklärt. Über die neuen VR-Mitglieder soll noch informiert werden.
Zudem hat die UBS die Überprüfung der Corporate Governance abgeschlossen und neue organisatorische Bestimmungen in Kraft gesetzt. Diese sehen eine klare Abgrenzung der Rollen und Verantwortlichkeiten von Verwaltungsrat und operativem Management sowie eine Stärkung der Aufsichtsfunktion des Verwaltungsrates durch die Tätigkeit seiner Ausschüsse vor. Allerdings hatten manche Marktbeobachter von der UBS auch eine Gewinnwarnung erwartet, die heute (noch) nicht abgegeben worden ist. Analysten gehen von einem Verlust im Q2 von rund 4 Mrd CHF aus, nach nochmaligen Abschreibungen in der Höhe von rund 5,5 Mrd CHF.
Zudem droht der Grossbank aus den USA weiteres Ungemach. So fordern die US-Justizbehörden im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den ehemaligen UBS-Vermögensverwalter Bradley Birkenfeld wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung die Herausgabe von Kundendaten. Unter den übrigen SMI-Valoren verlieren Novartis (-1,5%) und CS (-0,8%) am deutlichsten. Adecco (-0,7%) hat heute den Abschluss des 400-Mio-EUR-Aktienrückkaufprogrammes bekannt gegeben. Der durchschnittliche Rückkaufpreis der Titel hat sich auf 57,32 CHF belaufen. Am Montag schloss die Aktie auf 50,70 CHF.
Daneben halten sich die Kursveränderungen in engen Grenzen und überschreiten die Verluste die Marke von 0,3% nicht. Um dieses Ausmass werden die meisten SMI-Valoren zurückgenommen. Um je 0,2% tiefer umgesetzt werden Clariant, Swiss Re, Swiss Life und Richemont. Roche GS (-0,1%) kommen etwas besser weg. Unter den SLI-Valoren konnte Lonza einen Produktliefervertrag mit Osiris Therapeutics abschliessen. Finanzielle Details wurden jedoch nicht offen gelegt. Auch sollen neue Produktionsanlagen gebaut werden.
Im breiten Markt wird sich die Aufmerksamkeit auf den Schokoladeproduzenten Barry Callebaut richten. Mit dem Neumonatsumsatz von 3’608,6 Mio CHF (+18,6%) hat das Unternehmen die Konsensuserwartungen der Analysten getroffen. Auch sollen im Ganzjahr die Finanzziele erreicht werden. Allerdings leide die Firma unter den hohen Rohstoff- und Energiepreisen sowie der Inflation und unsicheren Konjunkturentwicklung, hiess es. (awp/mc/ps/07)