CH-Ausblick: Leicht fester – ABB-Übernahme kritisch gesehen

Negative Vorgaben kommen zudem von den asiatischen Börsen. So verbuchte die Börse in China deutliche Kursverluste, was auch die Stimmung an den japanischen Wertpapiermärkten belastete. Der Topix schloss 1,3% im Minus. Weiterhin seien die Marktteilnehmer risikoscheu, so dass eine durchgreifende Erholung nicht zu erwarten sei, hiess es von Händlerseite. Unterstützung könnten den Börsen in der laufenden Woche dagegen Spekulationen um gute US-Arbeitsmarktdaten am Freitag liefern.


Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steigt bis um 08.25 Uhr um 0,04% auf 6’400,09 Punkte.


Auf Unternehmensseite stehen ABB (-0,2%) im Vordergrund. Der Elektrotechnikkonzern hat die Übernahme der nordamerikanischen Baldor Electric Company bekanntgeben. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf 4,2 Mrd USD. ABB erwartet Kostensynergien von mehr als 100 Mio USD jährlich. Zudem sieht das Management «bedeutende weltweite Ertragssynergien von mindestens derselben Grössenordnung». Die Übernahme wird an der Börse zwar begrüsst, der Kaufpreis aber als recht teuer eingestuft.


Auch Nestlé notieren vorbörslich tiefer (-0,3%). Die Credit Suisse-Analysten haben den Titel auf «Neutral» von «Outperform» heruntergestuft. Der Wert sei seit sechs Jahren ein sehr starker Performer, schreiben die Analysten: Nun sei die Zeit für eine Pause gekommen. Das Kursziel für die Aktie belassen sie weiterhin bei 60 CHF.


Auch die Bankentitel werden fester gesehen, nachdem diese bereits an der Wall Street positiv tendiert hatten. Am stärksten notieren vorbörslich Julius Bär (+0,2%). Die Credit Suisse-Titel (+0,2%) werden ebenfalls höher und UBS notieren um 0,1% im Plus.


Vorbörsliche Kursgewinne verzeichnen auch die Pharmatitel Novartis (+0,1%) und Roche (+0,1%). Die UBS-Aktienanalysten sehen ein Aufwärtspotenzial von rund 7% für die Roche-Titel, falls die US-Gesundheitsbehörde FDA am 17. Dezember das Medikament Avastin für die Behandlung von Brustkrebs zulässt. Sie bevorzugen die Roche-Titel deshalb gegenüber den Novartis-Aktien.


Am breiten Markt hat Genolier ein Umsatzplus von 36,4% in den ersten neun Monaten des Jahres bekanntgegeben. Dies obwohl der Machtkampf um die Gesundheitsgruppe den Geschäftsgang beeinträchtigt hat, wie das Unternehmen einräumt. Zudem hat Datacolor eine Dividendenzahlung von 12 CHF nach 3 CHF im Vorjahr bekanntgegeben.


Bei dem von Coop kontrollierten Fleischverarbeiter Bell kommt es zudem zum Abgang an der Spitze. Der Vorsitzende der Gruppenleitung, Adolphe Fritschi hat um seinen sofortigen Rücktritt ersucht. Nachfolger wird der 51-jährige Lorenz Wyss. (awp/mc/ps/04)

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