CH-Ausblick: Leicht schwächer – Bluechips nach Zahlen im Blick
Wenig Auswirkung zeigte am Vorabend der mit Spannung erwartete Konjunkturbericht der US-Notenbank. Das so genannte Beige Book wiederholte im wesentlichen bekannte Einschätzungen. Das Wirtschaftswachstum in den USA habe sich im September und Anfang Oktober fortgesetzt. Hierzulande stehen die vier Bluechips Credit Suisse, Novartis, Synthes und Actelion nach Quartalszahlen im Fokus.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,18% tiefer bei 6’465,52 Punkten.
Deutlich tiefer stehen CS (-2,8%). Die Grossbank hat für das dritte Quartal 2010 einen Reingewinn erzielt, der deutlich unter den Konsenserwartungen lag. Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch Marktwertanpassungen auf Fremdkapital. Die Anleger dürften darüber nicht erfreut sein und dies könnte sich auf den gesamten Bankensektor auswirken, heisst es im Handel. UBS notieren 0,1% tiefer und Julius Bär bei -0,04%.
Auch Actelion (-1,9%) geben deutlich nach. Das Biopharma-Unternehmen hat im dritten Quartal 2010 unter Preisdruck und ungünstiger Wechselkursentwicklung gelitten. Der Umsatz – zumindest in Schweizer Franken – stagnierte, die Zahlen zum Betriebsergebnis waren gar deutlich rückläufig. Die Schätzungen der Analysten wurden zumeist klar verfehlt. Der Quartalsausweis sei klar negativ, lautet ein erster Marktkommentar. Als kursstützend wird hingegen das angekündigte Aktienrückkaufprogramm gewertet.
Synthes verlieren 0,4%. Die Medizinaltechnikerin hat im dritten Quartal mehr umgesetzt als im Vorjahr und dabei von einem starken Wachstum in den Bereichen Trauma und Gesichtschirurgie profitiert. Weniger erfreulich entwickelt sich der Bereich Wirbelsäule. Für das Gesamtjahr bleibt die Gesellschaft zurückhaltend, bestätigt aber den bisherigen Ausblick.
Novartis tendieren unverändert. Der Basler Pharmakonzern hat die Markterwartungen mit den Q3-Zahlen grösstenteils übertroffen. Das Unternehmen bestätigte die Mitte Jahr erhöhte Guidance 2010 für den Konzern und den Pharmabereich ohne den Einbezug von Alcon. Dass der Ausblick nicht erhöht wurde, könnte einige Investoren enttäuschen, verlautet am Markt. Nach den Kursverlusten vom Vortag sei Erholungspotenzial vorhanden, so ein Marktakteur.
Die übrigen SMI-Schwergewichte Roche und Nestlé notieren ebenfalls unverändert. Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA eine weitere Zulassung für Herceptin (Trastuzumab) erhalten, zur Anwendung bei Patienten mit HER2-positiven Magenkrebs. Im Januar gab es bereits von der EU-Kommission grünes Licht.
Aus dem breiten Markt haben noch OC Oerlikon und Inficon über den Geschäftsverlauf informiert. Kaba werden ex-Dividende von 7,00 CHF gehandelt. (awp/mc/ss/07)