CH-Ausblick: Schwache Eröffnung erwartet – Volatilität weiter hoch

Die Gerüchte, was mit den übrig gebliebenen US-Investmentbanken passieren wird, schiessen ebenfalls ins Land. So soll Morgan Stanley mit verschiedenen Banken oder Finanzinstituten in Verhandlungen sein. Es ist die Rede von Wachovia, HSBC oder dem Singapurer Staatsfonds GIC. Die Morgan-Stanley-Aktie war an der Wall Street am Vortag massiv unter Druck geraten und hatte im regulären Handel 24% auf 21,75 USD nachgegeben.


Auch Goldman Sachs verlor phasenweise massiv an Terrain, wobei auch hier die meisten Beobachter davon ausgehen, dass die grösste verbliebene Investmentbank – zumindest mittelfristig – die Unabhängigkeit nicht aufrecht erhalten kann. Zudem hat heute Morgen die englische Bank Lloyds TSB – wie sich bereits gestern angekündigt hat – vorbörslich die Übernahme der ins Schlittern geratenen Hypothekenbank HBOS bekannt gegeben hat. Zudem soll sich auch die grosse US-Hypothekenbank Washington Mutual selbst zum Verkauf angeboten haben.


Wohin die Reise im Laufe des Tages gehen wird, muss sich zeigen. Je nach Nachrichtenlage und Entwicklung der US-Märkte könnte es auch heute zur einen oder anderen Richtungsänderung kommen. Klar ist nur, dass die Volatilität hoch bleiben dürfte. Laut Marktbeobachtern sind die Volatilitäten an den internationalen Aktienmärkten derzeit so hoch, wie seit Jahren nicht mehr. Bis um 08.25 Uhr sinkt der von Clariden Leu vorbörslich berechnete Swiss Market Index (SMI) noch um rund 83 Punkte oder 1,25% auf 6’571,30 Punkte, um 8 Uhr lag das Minus noch bei 130 Punkten.


Aufgrund der internationalen Nachrichtenlage dürften die Finanzwerte weiter unter Druck stehen. Die UBS-Aktien waren zu Beginn des vorbörslichen Handels 7,3% tiefer gestellt, eine Viertel Stunde später waren es allerdings lediglich noch 3,7%. CS Group verloren anfangs 3,6%, danach noch 1,4%. An der Spitze der Verlierer zeigen sich vorbörslich auch die grossen Pharmawerte Novartis (-1,6%) und Roche (-1,4%). Von Interesse dürfte heute auch noch der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sein, der für 14 Uhr erwartet ist. (awp/mc/ps/09)


 

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