Der Dow Jones hatte sich am Freitag mit deutlichen Abschlägen ins Wochenende verabschiedet, der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen rund 130 Punkte unter dem europäischen Schlussstand vom Freitag. Gemäss Händlern war am Freitag neben enttäuschenden Konjunkturdaten vor allem die überraschenden Prognosesenkung von General Electric für die Kursrutsche verantwortlich. General Electric gelte als Indikator für andere grosse Unternehmen, entsprechend habe die Nachricht auf die allgemeine Stimmung durchgeschlagen, hiess es am Markt.
Am hiesigen Markt dürften einmal mehr die Bankenwerte in den Fokus der Anleger rücken, nachdem in der Wochenendpresse über weitere Abschreiber seitens der Credit Suisse spekuliert wurde. Dies dürfte noch einmal eine Belastung für das Branchensentiment bedeuten, meinte ein Händler. Der von Clariden Leu vorbörslich berechnete SMI gibt bis um 08.20 Uhr um 0,87% auf 7’195,90 Punkte nach.
Die vorbörslich grössten Abgaben gehen zu Lasten der Credit Suisse (-2,9%). Der Grossbank drohe für das erste Quartal 2008 ein weiterer Abschreibungsbedarf von rund 4 Mrd CHF und somit ein Quartalsverlust von bis zu 2 Mrd CHF, mutmasste der «Tages-Anzeiger» in seiner Samstagausgabe. UBS (-1,2%) halten sich vorbörslich nur wenig besser. CEO Marcel Rohner äusserte sich gegenüber der «SonntagsZeitung» zuversichtlich, dass die Bank nicht mehr am tiefsten Punkt der Talsohle verweile. Die UBS habe inzwischen weniger Risiken in den Büchern, zudem seien die Risiken tiefer bewertet, so der CEO.
Swiss Re werden um 1,3% zurückgenommen. Die UBS hat das Anlagerating für die Valoren auf «Sell» von bisher «Neutral» zurückgenommen und gleichzeitig das Kursziel auf 84 CHF von bisher 86 CHF gesenkt. Als Hauptgrund nennen die Analysten die riskanten Anlagen des Rückversicherers, worauf sie Abschreibungen in der Höhe von 500 Mio CHF erwarten. Zudem sehen sie Druck auf das Kerngeschäft, was das Gewinnwachstum limitiere. Gleichzeitig hat die Bank auch das Kursziel für ZFS (-1,0%) zurückgestuft.
Grössere Verluste gibt es auch für ABB (-1,1%). Der US-Broker Lehman Brothers hat das Anlagerating für die ABB-Aktien auf Equalweight von bisher Overweight zurückgenommen. Die defensiven Werten halten sich leicht besser als der Marktschnitt. So verlieren Nestlé (-0,3%), Roche (-0,9%, Q1-Zahlen am Donnerstag) und Novartis (-0,7%). Nach Ansicht von Novartis-Chef Daniel Vasella bleibt das Pharmageschäft schwierig. Sein Unternehmen besitze aber eine vielversprechende Produktpipeline und befinde sich auf gutem Weg, zu dynamischem Wachstum zurückzufinden, so der CEO gegenüber der Zeitung «Sonntag». (awp/mc/ps)