CH-Ausblick: Schwächerer Auftakt – Merrill-Lynch-Zahlen belasten

Vor allem Merrill Lynch schnitt deutlich schlechter ab als erwartet – eine mögliche Belastung für die hiesigen Finanzwerte. Händler verweisen darauf, dass nach den gestrigen Avancen Gewinnmitnahmen möglich sind. Insgesamt rechnen Marktteilnehmer mit einem vergleichsweise ruhigen Tag aufgrund der dürftigen Nachrichtenlage. Konjunkturseitig blicken die Anleger am Vormittag vor allem auf die Handelsbilanz Mai in der Eurozone, von Unternehmensseite dürften die Quartalszahlen der Citigroup gegen Mittag für Bewegung sorgen. Ausserdem steht noch der kleine Eurex-Verfall an.


Der im vorbörslichen Handel von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis 8.20 Uhr um 0,19% auf 6’726,47 Zähler. UBS stehen mit Verlusten von 1,1% am stärksten im Minus. Gestern standen Vertreter der Vermögensverwaltungseinheit der Grossbank vor einem Ausschuss des US-Senats. Die UBS hat sich für Fehlverhalten in den USA entschuldigt und angekündigt, künftig auf Offshore-Banking für US-Bürger zu verzichten. Auch CS (-0,4%) tragen negative Vorzeichen, Julius Bär notieren dagegen unverändert.


Neben ZFS (-0,4%) geraten auch Nestlé (-0,3%) vorbörslich unter Druck. Der französische Kosmetikkonzern L’Oreal, an dem Nestlé eine grössere Beteiligung hält, hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr nur um 1,6% gesteigert und deshalb das Ziel für das Gesamtjahr zurückgenommen. Von den weiteren Index-Schwergewichten tendieren Roche (-0,1%) etwas leichter, Novartis (+0,2%) dagegen leicht fester und neben Swatch (+0,1%) als einziger Titel im Plus. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Novartis auf 65 (67) CHF gesenkt und das Rating «Buy» bestätigt.


Adecco geben 0,1% ab. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Anlageempfehlung für Adecco auf «Sell» von bisher «Hold» gesenkt und das Kursziel von 42 (62) CHF geändert. Zahlreiche Titel notieren unverändert, darunter Clariant, Holcim, Bâloise, Swiss Life, Swiss Re und Swisscom. Im breiten Markt dürften Schweizerhall nach Vortagesverlusten sowie einer gestern nachbörslich veröffentlichten Stellungnahme zum Generikaprodukt Clopidogrel im Fokus stehen. Ausserdem hat die Zuger Kantonalbank die Halbjahreszahlen veröffentlicht – das Institut hat einen um 33,4% höheren Reingewinn erwirtschaftet. (awp/mc/ps/12)

Exit mobile version