CH-Ausblick: Tiefrot erwartet – Sorgen um Kreditkrise belastet

Vor allem der extrem schwache Dollar, die neuen Rekordstände bei Öl und Gold sowie der Verkauf von Bear Stearns für lediglich 2 USD pro Aktie würden auf die Stimmung drücken, hiess es im Handel. Die Krise um Bear Stearns habe den Anlegern erneut vor Augen geführt, wie unkalkulierbar hoch derzeit die Risiken bei den Banken seien. Mit einem entsprechend zurückhaltenden Engagement der Investoren sei heute zu rechnen.


Auch die überraschende Senkung des Diskontsatz durch die US-Zentralbank dürfte nach Ansicht von Experten eher auf die Kurse drücken. Das Fed hat am Sonntag unerwartet den Diskontsatz um 25 Basispunkte auf 3,25% gesenkt – wohl um die Märkte bis zur offiziellen Notenbank-Sitzung vom Dienstag zu beruhigen.


Die Nachrichtenlage präsentiert sich am Montag relativ dicht, doch dürften die Impulse angesichts der Finanzprobleme in den Hintergrund treten. Unternehmenszahlen stehen ausschliesslich vom breiten Markt an, konjunkturseitig werden am hiesigen Markt die Detailhandelsumsätze Januar sowie die KOF-Frühjahresprognose erwartet, von amerikanischer Seite der Empire State Index und die US-Industrieproduktion.


Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 8.35 Uhr 163,88 Punkte oder 2,58% tiefer auf 6’948,15 Punkten. Das Kurstableau der Blue Chips zeigt sich vorbörslich tiefrot. Am Deutlichsten unter Druck stehen die Bankenwerte. Die Übernahme der angeschlagenen Investmentbank Bear Stearns durch JP Morgan Chase zu einem Schnäppchenpreis habe der Finanzkrise noch einmal einen neuen Charakter verliehen, meinte ein Händler. UBS (-7,5%), CS (-3,1%) und Julius Bär (-2,8%) verbilligen sich vorbörslich markant.


Im Sog der Bankenwerte verlieren auch die Assekuranzen deutlich. ZFS geben um 2,9%, Swiss Re um 2,4%, Swiss Life um 2,2% und Baloise um 2,0% nach. Auch für die Zykliker gibt es grössere Preisreduktionen; ABB gehen 3,0% zurück, Richemont um 2,3%. Swatch, Holcim oder Adecco halten sich mit Abschlägen von je 2% nur wenig besser. Am oberen Tabellenende finden sich die defensiven Novartis sowie die ebenfalls als defensiv gehandelten Swisscom – allerdings mit Abgaben von je -1,9%. (awp/mc/ps)

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