CH-Ausblick: Unter Druck – ZFS und Swiss Re im Fokus
In der Schweiz stehen ganz klar die beiden grossen Versicherer Swiss Re und ZFS im Fokus. ZFS hat wie geplant, Swiss Re eher überraschend Zahlen zum Geschäftsjahr 2008 vorgelegt.
Bis um 08.30 Uhr sinkt der SMI im vorbörslichen Handel von Clariden Leu um 1,30% auf 5’157,28 Punkte.
Im Fokus steht am Donnerstag der Versicherungssektor. ZFS (Aktie: -3,7%) hat mit seinem Jahresergebnis 2008 die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt und wird entsprechend abgestraft. Der Reingewinn wurde mit 3,0 Mrd USD ausgewiesen, erwartet wurden 3,2 Mrd USD.
Swiss Re fallen gar um 4,5%. Der weltgrösste Rückversicherer kündigte für 2008 einen Verlust von 1 Mrd CHF an und muss sein Kapital um bis zu 5 Mrd CHF stärken sowie eine Dividendenkürzung vornehmen, um seine Bonität zu halten. Als «nicht überraschend» werten Händler die Kapitalerhöhung bei Swiss Re. Dass der Rückversicherer Probleme habe, sei bekannt und auch der Nettoverlust von rund 1 Mrd CHF liege im breiteren, erwarteten Rahmen. Positiv sei indes, dass Warren Buffet rund 3 Mrd CHF in den Konzern investieren werde. Allerdings sei dessen Einstieg über eine Wandelanleihe mit 12% Coupon auch ziemlich teuer erkauft.
Die Banken sehen einen Abschlag von 2,3% bei UBS und von 2,5% bei der Credit Suisse. Bereits gestern an Wall Street hatte der Bankensektor wegen Sorgen unter starken Abgaben gelitten. Dazu kamen heute Aussagen von der Deutschen Bank, die auch 2009 mit einem anhaltend schwierigen Marktumfeld rechnet.
Als einzige SMI-Aktie gewinnen Nestlé 0,5%. Neben ihrem defensiven Charme kommen ihr gute Zahlen des Konkurrenten Unilever zu Gute. Unilever habe heute überrascht positiv Zahlen abgeliefert, vor allem das Umsatzwachstum sei deutlich besser als erwartet ausgefallen.
Roche (-1,1%) erholen sich (noch) nicht von den gestrigen Abgaben im Zuge schwacher Jahreszahlen. Beobachter hatten sich nach Verlusten von über 9% mit einer Gegenreaktion gerechnet. (awp/mc/ps/10)