CH-Bauern der PMO Ostschweiz sollen auf Darlehen verzichten
Um die PMO Ostschweiz, die sich seit ihrer Gründung in finanzieller Schieflage befindet, für Investoren attraktiv zu machen, beschloss die Generalversammlung am Donnerstagabend in Benken SG, als erste Sanierungsmassnahme einen Rangrücktritt.
Drei Milchzahltage geschuldet
Präsident der PMO Ostschweiz ist SVP-Nationalrat Elmar Bigger. Er sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, gegenwärtig würden den rund 200 Bauern aus dem St. Galler Oberland, dem Linthgebiet und dem Kanton Graubünden drei Milchzahltage geschuldet. Die PMO könne nicht zahlen, weil sie ihrerseits Geld der Käserei Wick ausstehend habe. Die Käserei Wick befindet sich seit September 2006 in Nachlassstundung. Zur Überbrückung von Wicks finanziellen Engpässen gewährte die PMO Ostschweiz der Käserei Darlehen in Millionenhöhe.
Verhandlungen mit möglichen Investoren
Die Verhandlungen mit möglichen Investoren führt der Glarner Jurist und SP-Nationalrat Werner Marti. Lange Zeit galt der Fleischfabrikant Ernst Sutter aus Gossau SG als möglicher Investor. Laut Bigger ist eine Lösung mit Sutter nach wie vor möglich, aber es gebe auch andere Alternativen, die er noch nicht nennen könne.
Nerven bei den Bauern liegen blank
Es gibt Bauern, die sich von PMO Ostschweiz abgewendet haben. Die Nerven bei den Bauern liegen blank: Die Generalversammlung wies die Rechnung 2006/2007 an die Verwaltung zurück. Wie es mit der Produzenten-Milchverwerter-Organisation weitergeht, entscheidet eine ausserordentliche Generalversammlung am 24. April 2008. Bis dahin liefert die PMO ihre Milch weiter an die Käserei Wick. Im Sommer 2007 wurde die PMO vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mit mehreren 100 000 Franken gebüsst wegen vorschriftswidriger Vermarktung von Emmentaler-Käse. Ausserdem wurde der von Elmar Bigger präsidierten Genossenschaft Milchmehrmengen gestrichen. (awp/mc/gh)