Das im Vergleich zu den vorherigen Quartalen leicht tiefere Wirtschaftswachstum sei vor allem auf die Stagnation der Wertschöfung im Sektor der Finanzmarktdienste zurückzuführen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Freitag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte sich das reale BIP um 2,4%.
Markterwartungen nicht erfüllt
Damit lag das BIP-Wachstum im dritten Quartal am unteren Rand der Markterwartungen. Von AWP befragte Ökonomen haben im Vorfeld für die Werte auf Quartalsbasis +0,4 bis +0,8% und auf Jahresbasis +2,5 bis +3,0% geschätzt.
Lebhafte Exporte bei rückläufigen Importen
Auf der Verwenderseite stellten gemäss seco sehr lebhafte Exporte (+2,8% gg VQ) und rückläufige Importe (-1,2%) eine wichtige Besonderheit des dritten Quartals dar. Nach der Stagnation im zweiten Quartal hätten die Exporte von Waren und Dienstleistungen auf ihren dynamischen Wachstumspfad zurückgefunden (+2,8%), kommentiert das seco. Bei den Importen seien dagegen sowohl die Einfuhren von Waren (-1,3%) als auch jene von Dienstleistungen (-0,6%) gesunken.
Ausweitung des privaten Konsum
Die Ausweitung des privaten Konsum setzte sich fort (+0,5%). Besonders die Ausgaben für Freizeit und Kultur, Möbel, Bekleidung und für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen legten leicht zu, während die Ausgaben für Verkehr, Nachrichtenübermittlung und Unterricht etwas zurückgingen. Die Konsumausgaben des Staates hätten infolge von leicht höheren Personalkosten um 0,7% zugenommen, schreibt das seco weiter.
Gesamtinvestitionen büssten ein
Die Gesamtinvestitionen büssten im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht zuletzt wegen den Ausrüstungsinvestitionen (-1,0%) insgesamt um 0,2% ein. Die Bauinvestitionen profitierten dagegen weiterhin von der guten Konjunktur und legten 0,9% zu.
Aussenhandel verzeichnet markanten Preisanstieg
Der BIP-Deflator kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal in der Berichtsperiode um 1,8%. Die markantesten Preisanstiege beobachtete das seco erneut im Aussenhandel (DL-Exportpreise +5,1%, Warenimporte ohne Wertsachen +4,7%). Der Deflator für Konsumausgaben erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 1,7%.
Wachstumsträger sind Industrie und Dienstleistungen
Produktionsseitig ortet das Staatssekretariat die Wachstumsträger in der Industrie (+0,6%) und bei den öffentlichen Dienstleistungen (+0,8%). Dagegen habe die Wertschöpfung der Landwirtschaft (-3,8%) erneut abgenommen und die Stagnation im Baugewerbe habe sich fortgesetzt (-0,1%). (awp/mc/ab)