Die mit Trillerpfeifen, Transparenten und Fahnen ausgerüsteten Kundgebungsteilnehmer forderten von ihrem Arbeitgeber unter anderem die nötige Wertschätzung, keine Entlassungen und keine weiteren Sparübungen auf dem Buckel der Angestellten. Einstimmig wurde einer entsprechenden Resolution zugestimmt, die am Nachmittag Bundesrat Hans-Rudolf Merz übergeben werden sollte.
Glauben verloren
Vpod-Präsidentin und SP-Nationalrätin Christine Goll kritisierte, dass selbst Bundesräte nicht davor zurückschreckten, in aller Öffentlichkeit die Angestellten der Verwaltung schlecht zu machen und zu verunglimpfen. Wen wundere es, dass das Bundespersonal verunsichert und frustriert sei. Erhebungen hätten gezeigt, dass ein Drittel der Bundesangestellten nicht mehr daran glaubten, ihre Arbeitssituation verbessern zu können.
Nun auch noch die Verwaltungsreform
Nach zahlreichen Sparpaketen und einer Aufgabenverzichtsplanung komme nun auch noch die Verwaltungsreform, die ebenfalls auf dem Buckel des Personals umgesetzt werden soll. Die Angestellten müssten nun noch länger arbeiten und mehr zahlen, damit sie noch weniger Rente erhielten, kritisierte Goll.
Mehr Augenmass verlangt
Verschiedene Gewerkschaftsvertreter forderten vom obersten Arbeitgeber der Bundesangestellten zudem mehr Augenmass bei der Sanierung der Pensionskasse PUBLICA. Der Bundesrat wolle auf Kosten des Personals über eine Milliarde Franken einsparen, das könne keinesfalls akzeptiert werden.
Ohne Worte Der Protestzug führt vom Hirschengraben zum Bernerhof, dem Sitz von Bundesrat Merz. Dieser erschien kurz auf der Treppe des Bernerhofs, allerdings ohne ein Wort an die Demonstranten zu richten. An der Kundgebung nahmen unter anderem auch zahlreiche Mitarbeitende von Zoll- und Grenzwache sowie vom Reinigungspersonal teil.
Die von den Bundespersonalverbänden organisierte Veranstaltung endete kurz nach 13 Uhr. Wegen der engen Platzverhältnisse vor dem Bernerhof kam es zu kleineren Verkehrsbehinderungen. (awp/mc/ab)