Die angriffige Rede von Christoph Blocher vor der Vereinigten Bundesversammlung wollte Widmer-Schlumpf am Donnerstag gegenüber verschiedenen Medien nicht kommentieren. Sie anerkenne Blochers Leistungen als Bundesrat. Er habe seine Vorlagen gut vertreten.
Ich komme aus einer anderen Partei
«Aber ich komme aus einer anderen Partei, von den Bündner Demokraten – ich meine, ich komme aus einer anderen Richtung innerhalb der SVP», sagte Widmer-Schlumpf im Westschweizer Fernsehen RSR. «Ich kann Kompromisse suchen, wenn es nötig ist.» Sie gehe davon aus, dass auch andere Recht haben können.
Bundesrätin ohne eigene Fraktion
Widmer-Schlumpf stellt sich darauf ein, dass es schwierig wird als Bundesrätin ohne eigene Fraktion. «Aber es gibt in der SVP sicher Leute, mit denen ich zusammenarbeiten kann.» Je nach Vorlage, wolle sie sich die Unterstützung an einem anderen Ort suchen. Das habe sie als Regierungsrätin gelernt.
Erst am frühen Morgen entschieden
Entschieden, das Amt als Bundesrätin anzunehmen, habe sie sich erst am frühen Morgen: «Nach Gesprächen mit der Familie, mit der Bündner Regierung und der Partei.» Seit Dienstagabend habe sie gewusst, dass sie als Kandidatin im Gespräch sei. Sie habe es aber verdrängt und als Spielerei betrachtet, sagte Widmer-Schlumpf. Konkret habe sie ein SMS von einem Mitglied einer anderen Fraktion mit einer Anfrage erhalten, sei aber nicht unter Druck gesetzt worden. (awp/mc/gh)