CH-Bundesrat verordnet der Tourismusbranche eine Frischzellenkur
Dem Schweizer Tourismus fehlt es ein wenig an frischem Wind, konstatierte Bundespräsidentin und Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard am Freitag vor den Bundeshausmedien. 1950 sonnte sich die Schweiz als Feriendestination unter den Top 5, dann begann der Abstieg. Heute findet sich das Land trotz grossem Potenzial auf Rang 27. Darum verordnet der Bundesrat in Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden Hotelleriesuisse, GastroSuisse, Tourismus-Verband und dem Verband öffentlicher Verkehr der Branche eine Frischzellenkur.
Vier Säulen
Der Fitnessplan hat vier Säulen. Zum ersten sollen die Akteure die Themen frühzeitig erkennen. Dafür wird ein ab 2012 operatives Tourismus-Forum geschaffen. Zum zweiten soll die Zusammenarbeit in der arg zersplitterten Branche sowie mit den Politikbereichen, welche die unternehmerische Entwicklung vereinfachen intensiviert werden. Zum dritten visiert die neue Strategie ein attraktiveres Angebot an, damit der Tourismusstandort wettbewerbsfähig bleibt. Viertens soll der Marktauftritt stärker werden, wozu auch eine bessere Koordination der Bundesinstrumente Tourismus Schweiz, Aussenhandelsförderung Osec und Imagepflegestelle Präsenz Schweiz gehört. Das Umsetzungsprogramm wird nun vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erarbeitet.
Innovations- und Kooperationsförderung
Das revidierte Gesetz über die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus (Innotour) überführt einen Erlass in ein definitives Gesetz. Die Vernehmlassung begann am Freitag. Neben den bewährten Innovations- und Kooperationsförderung soll als neuer Schwerpunkt der Wissensaufbau hinzukommen. Die fünf Millionen, welche für diese Aufgabe anfallen, will der Bundesrat bei Schweiz Tourismus kompensieren. Wie Leuthard erklärte, zahlt sich das Förderinstrument aus.
Drei Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung
Der Tourismus trägt rund drei Prozent zur Schweizer Wirtschaftsleistung bei. 4,2 Prozent der Beschäftigten sind in der Branche tätig. Gerade für die Alpenregionen ist der Tourismus Leitsektor. Gemäss Untersuchungen steckt in der Branche beträchtliches Wachstumspotenzial.(awp/mc/gh/28)