CH-Erdgasförderung: Mehrere Projekte kurz vor der Realisierung
Vor allem der Kanton Waadt scheint ein fruchtbares Gebiet für Erdgas zu sein: Drei unterschiedliche Firmen wollen im Waadtland nach Erdgas bohren. Es handle sich allerdings um drei verschiedene Gebiete, sagte Patrick Lahusen von der Förderfirma SEAG am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. «Wir haben uns abgesprochen, damit wir einander nicht ins Gehege kommen.»
Drei Projekte bei SEAG
Die Aktiengesellschaft für schweizerisches Erdöl (SEAG) habe gegenwärtig drei Projekte am Laufen, sagte Mehrheitsaktionär und Vizepräsident des Verwaltungsrats Lahusen. Am weitesten gediehen sind die Pläne im Berner Seeland. Dort will die SEAG noch dieses Jahr mit der Förderung beginnen. Im Januar will die SEAG den Gemeinderat und den Grundeigentümer über die Pläne informieren. Lahusen bestätigte einen entsprechenden Bericht des «Bieler Tagblatts».
Projekt im Kanton Aargau
Ziemlich weit ist die SEAG auch bei der Planung eines Projekts im Kanton Aargau. Das OK des Grundeigentümers liege bereits vor. Der Gemeinderat werde nächstens informiert. «Für dieses Jahr wird es allerdings knapp, da wir den gleichen Bohrturm wie im Seeland verwenden möchten», erklärte Lahusen.
Projekt im Kanton Waadt
Noch nicht so weit ist das Projekt im Kanton Waadt. «Die genaue Ausgestaltung des Vorhabens ist hier abhängig vom Resultat der Bohrung im Seeland», erklärte Lahusen. Auch die Firmen Celtique Energie und Petrosvibri seien im Waadtland aktiv. Daneben gebe es auch ein Bohrprojekt im Tessin.
Erst einmal Erdgas gefördert
Insgesamt wurden gemäss Lahusen in der Schweiz bis heute 18 Bohrungen durchgeführt. Erst einmal konnte kommerziell Erdgas gefördert werden: in Finsterwald LU im Entlebuch. Nach zehn Jahren wurde die Förderung 1994 wegen sinkender Fördermengen und gefallener Ölpreise eingestellt.
Gasförderung ein Hochrisikogeschäft
Diese geringe Erfolgsquote gehöre zum Geschäft, sagte Lahusen. Die Gasförderung sei ein Hochrisikogeschäft. International führe eine von 16 Bohrungen zum Erfolg. «Natürlich pumpen wir nicht sinnlos Geld in unrentable Projekte, aber am Schreibtisch hat noch niemand Gas gefunden», gibt sich Lahusen zuversichtlich.
Keine Aussagen über Gasmenge
Was die geförderte Gasmenge angeht, wollte sich Lahusen nicht auf die Äste hinaus lassen. Solche Aussagen seien höchst spekulativ. Im Seeland stimme es ihn allerdings zuversichtlich, weil an verschiedenen Orten – Hermrigen, Tschugg, Ruppoldsried – bereits Erdgas gefunden wurde. (awp/mc/ab)