Grundsätzlich sei das Sentiment aber nicht schlecht, hiess es im Handel mit Blick auf die einigermassen positiven Vorgaben der US-Börsen und aus Tokio. Die zu Wochenbeginn leicht gestiegen Ölpreise wirkten hingegen dämpfend. Allerdings macht die Zürcher Kantonalbank auch charttechnischer Sicht erste Warnsignale aus, die bereits in der kurzen Frist auf eine Korrektur hindeuten. So sei etwa die Put-Call-Ratio auf ein kritisches Niveau gesunken und auch die Volatilität sei spürbar gestiegen.
Das Blue Chips Barometer (SMI) sinkt bis um 09.38 Uhr um 0,64% oder um 46,20 auf 7’189,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,51% auf 1’073,48 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,57% auf 6’020,24 Einheiten. Weit hinten im SMI-Tableau sind die Versicherer ZFS (-1,0% auf 282,25 CHF) und Swiss Re (-1,4% auf 68,30 CHF) zu finden. Die Branche harrt dem Tropensturm «Fay», der in Haiti bereits rund 50 Menschen das Leben gekostet hat. Vor Florida könnte sich «Fay» gemäss Einschätzungen von Experten zum Hurrikan entwickeln. Frühestens am Montag wurde «Fay» in Florida erwartet.
Auf den Banken lasten negative Nachrichten um Lehman Brothers, die Pressemeldungen zufolge im dritten Quartal einen Verlust von 1,8 Mrd USD einfahren könnten. CS sinken um 0,9% auf 51,05 CHF und UBS um 0,4% auf 21,98 CHF. Der UBS steht eine «radikale Transformationsphase» bevor, kündete VR-Präsident Peter Kurer in der Wochenendpresse an. Sie führe dazu, dass in der Grossbank über die ganze Organisation neue Führungskräfte ernannt würden.
Swiss Life erholen sich nach einer desaströsen Vorwoche um 0,6% auf 239,70 CHF. Der bei Investoren umstrittene Einstieg bei der deutschen MLP hatte den Titel letzte Woche 16% gekostet. Swiss-Life-Verwaltungsrat Rolf Döring hatte in der Wochenendpresse eine Mehrheitsbeteiligung an MLP nicht ausgeschlossen, diese wiederum lehnt eine höhere Beteiligung des neuen Grossaktionärs kategorisch ab. Leicht stützend dürften sich auch die Absichten des AWD-Gründers Carsten Maschmeyer auswirken, der seine Beteiligung an Swiss Life bis auf 10% ausbauen will.
Im Fokus stehen am Berichtstag auch die Titel des Personaldienstleisters Adecco (-1,0% auf 50,35 CHF). Adecco ist weiter am britischen Konkurrenten Michael Page interessiert und schliesst auch ein unfreundliches Übernahmeangebot ausdrücklich nicht aus. Das Zielobjekt ist indes operativ gut unterwegs und hat für das erste Halbjahr 2008 einen 22% höheren Vorsteuergewinn präsentiert. Mit deutlichen Abschlägen zeigen sich Genussscheine des Pharmakonzerns Roche, die 1,2% auf 186,70 CHF nachgeben – allerdings ohne konkrete News. Novartis notieren 0,5% tiefer auf 61,60 CHF. Die ebenfalls defensiven Nestlé-Papiere sinken um 0,9% auf 49,34 CHF.
Im breiten Markt sacken die Titel des an der SWX kotierten Medtech-Unternehmens Oridion aus Israel um 3,8% auf. Zwar konnte das Unternehmen mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen, profitierte dabei aber von einer hoher Steuergutschrift. Zudem musste Oridion aufgrund der Dollarschwäche seine Guidance bezüglich Profitabilität im Gesamtjahr etwas zurückschrauben. Temenos rücken auf der anderen Seite um 0,9% vor. Der Hersteller von Bankensoftware baut seine Kollaboration mit der amerikanischen Metavante aus und vermarktet sein Produkt «T24» nun auch in den USA. Gurit (+4,3%) profitieren von der Aufnahme auf die vielbeachtete «Conviction Buy»-Liste von Goldman Sachs. (awp/mc/ps/17)