CH-Eröffnung: Abgaben auf breiter Front – Defensive stützen

Die Anleger zeigten sich vor dem Hintergrund der Kreditkrise und im Vorfeld der Publikation des US-Konsumentenvertrauens am Nachmittag zunehmend zurückhaltend, hiess es im Handel. Möglicherweise könne der deutsche ifo-Index um 10 Uhr einen positiven Impuls setzen. Am Nachmittag werden zudem die Verkäufe bestehender Häuser in den USA für den Monat August veröffentlicht.


Dass nicht überall Pessimismus herrscht, beweist der am Morgen angekündigte Börsengang von Uster Technologies. Das in der Qualitätskontrolle in der Textilindustrie tätige Unternehmen strebt in den nächsten Wochen das IPO an der SWX an.


Bis um 09.30 Uhr büsst der SMI 58,53 Punkte oder 0,66% auf 8’847,60 Punkte ein. Der Swiss Leader Index geht um 0,67% auf 1’339,73 Punkte zurück und der Swiss Performance Index um 0,49% auf 7’191,11 Punkte.


Der neu nur noch 20 Aktien umfassende SMI sieht die grössten Abgaben abermals bei den Finanzwerten. Julius Bär gehen um 1,1% auf 81,25 CHF, UBS um 0,8% auf 62,40 CHF und Credit Suisse um 1,2% auf 76,85 CHF zurück. Die Versicherer sehen bei ZFS (-1,2% auf 343 CHF) die grössten Rückschritte.


Adecco (-1,2% auf 68,90 CHF) bleiben weiter hinter dem Markt zurück. Dies könnte Marktteilnehmern zufolge als Hinweis gedeutet werden, dass sich die Konjunkturlage doch negativer präsentiert als angenommen. Andere Zykliker wie ABB (-1,6% auf 29,96 CHF) und Holcim (-0,6% auf 126,30 CHF) tendieren ebenfalls leichter.


Synthes (-0,7% auf 136,40 CHF) hält heute den jährlichen Investoren-Tag ab. die Anleger erhoffen zumindest einen Hinweis über den Verkaufsstart der künstlichen Bandscheibe Prodisk. Die im SLI rücken Lonza (+0,2% auf 130,30 CHF) im Vorfeld des eigenen Investorentages weiter vor.


Dem Luxusgüterhersteller Richemont (-1,1% auf 75,45 CHF) wird ein Interesse am italienischen Modelabel Roberto Cavalli nachgesagt. Dabei dürfte es sich aber nach Meinung von Analysten eher um den Wunsch Cavallis als um die Absicht Richemonts handeln.


Dass die Abgaben im SMI keine grösseren Ausmasse annehmen, liegt in erster Linie an der Performance der grosskapitalisierten defensiven Aktien. Nestlé (-0,3% auf 511,50 CHF), Roche (-0,3% auf 213,30 CHF) wie auch Novartis (-0,3% auf 64,45 CHF) tendieren besser als der Gesamtmarkt.


Im breiten Markt hat der Milchverarbeiter Emmi (+1,1%) Halbjahreszahlen vorgelegt, die mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen gelegen hatten. Positiv zu werten sei, dass mit Urs Riedener ein neuer CEO gefunden werden konnte. Riedener ist gemäss der Urteil der Bank Vontobel aufgrund seiner Erfahrung für diesen Posten geeignet.


Esmertec, der Hersteller von Handysoftware kommt aus den roten Zahlen nicht heraus und hat mit Thomas Hornung einen neuen CEO präsentiert. Nach sechs Jahren an der Spitze habe sich Jean-Claude Martinez entschieden – nachdem die ‹operativen Trendwende› nun geschafft sei – sich auf den Verwaltungsrat zurückzuziehen. Nach einem schwachen Start notiert der Valor zum Berichtszeitpunkt unverändert bei 9,75 CHF. (awp/mc/pg)

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