CH-Eröffnung: Anfangsgewinne wieder abgebaut – UBS, Swiss Re fester

Allerdings blieben die Volatilität weiter hoch und die Wirtschaftsaussichten düster. Wie es am heutigen Tag weitergehe, dürfte nicht zuletzt durch die Eröffnung der Börsen in den USA bestimmt werden.


Hierzulande haben einige Unternehmen aus der zweiten Reihe Zahlen vorgelegt. Ausserdem endet um 16 Uhr die Angebotsfrist für die Ciba-Aktionäre, die ihre Anteile dem deutschen Branchenprimus BASF andienen wollen. BASF offeriert 50 CHF pro Ciba-Aktie oder insgesamt 6,1 Mrd CHF.


Makroseitig steht zunächst der UBS-Konsumindikator für September auf der Agenda, am Nachmittag werden in den USA unter anderem der viel beachtete Case-Shilller Hauspreisindex August sowie der Index des Verbrauchervertrauens für Oktober veröffentlicht. Übergeordnetes Thema sind weitere geldpolitische Massnahmen der Notenbanken weltweit, beginnend mit der Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses am morgigen Mittwoch.


Der SMI gewinnt bis um 9.30 Uhr noch 57,93 Punkte oder 1,05% auf 5’558,87 Punkte (bisheriges Tageshoch 5’651). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avanciert um 1,28% auf 769,69 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,03% auf 4’577,63 Zähler.


Deutlich erholt zeigen sich UBS (+5,6% auf 15,21 CHF) nach den gestigen Kursverlusten von 7,9% an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Auch Julius Bär (+3,6% auf 35,90 CHF) stehen gut da. Dagegen stehen CS (-0,7% auf 37,72 CHF) nach Anfangsgewinnen bereits wieder im Minus. Erst gestern hatten die Titel am Schluss 10,0% abgegeben.


Swiss Re (+3,4% auf 39,80) verzeichnen nach den gestrigen Einbussen von 10,5% deutliche Aufschläge. Zuletzt war ein neuer Rekordstand bei den Credit Default Swaps des Unternehmens Thema im Handel. Es wäre keine Überraschung, sollte der Versicherer bald finanzielle Massnahmen, wie einen Stopp des Aktienrückkaufprogramms, durchführen, heisst es bei Analysten. Ansonsten erhalten nur noch Balôise (+3,7% auf 47,20 CHF) starken Auftrieb, ZFS (+1,1% auf 181,20 CHF) und vor allem Swiss Life (+0,2% auf 103 CHF) tendieren unterdurchschnittlich.


In einer Studie der CS-Analysten zum europäischen Versicherungssektor heisst es, die Titel seien zwar fundamental unterberwertet, kurzfristig sei jedoch weiter mit Gegenwind zu rechnen. Die Analysten stufen Swiss Life auf «Neutral» («Outperform») zurück bei einem neuen Kursziel von 239 (347) CHF. Bei Swiss Re und Bâloise kommt es zu Kurzsielsenkungen. ZFS wird neu mit «Outperform» und einem Kursziel von 334 CHF aufgenommen.


Die zuletzt wegen der Rezession gebeutelten ABB (+1,5% auf 12,13 CHF) gewinnen an Terrain, dies gilt auch für Holcim (+2,0% auf 57,70 CHF) und Addecco (+1,8% auf 36,12 CHF).


Von den Index-Schwergewichten tendieren nur Novartis (+2,5% auf 56,40 CHF) deutlich fester, Roche (-0,1% auf 163,90 CHF) und Nestlé (-1,0% auf 42,30 CHF) finden sich dagegen im unteren Drittel der Tabelle.


Lonza (-4,7% auf 88,95 CHF) sind erneut das Schlusslicht im SMI/SLI nach den gestrigen, massiven Einbussen von 18,4%. Die Aussagen des Life Science Konzern vom Montag, wonach der operative Gewinn im laufenden Jahr hinter dem Ziel eines EBIT-Wachstums von 15 bis 20% zurückbleiben könnte, wurde als Gewinnwarnung interpretiert. Während Citigroup und Vontobel mit Kurszielsenkungen reagieren, stuft die Deutsche Bank den Titel laut Händlern auf «Hold» («Buy») zurück.


Im breiten Markt haben eine Reihe von Unternehmen Zahlen präsentiert. Dabei setzen sich AMS (+15,1%) nach oben ab. Die Chipherstellerin hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal über den Markterwartungen gesteigert. Gleichzeitig musste das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr jedoch senken.


Auch Swissquote (+13,4%) verbuchen satte Gewinne. Die Gruppe hat bei den Neugeldern in den ersten neun Monaten einen Rekordzuwachs erzielt. Lob von Analysten-Seite gibt es auch für die Geschäftsentwicklung bei Von Roll (Aktie +6,2%).


Dagegen rutschen Siegfried (-5,0%) ab. Die Pharmagruppe hat in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatzrückgang erlitten und den Ausblick gesenkt. Zudem kommt es an der Spitze des Unternehmens zu einem Wechsel. Nach Zahlen ungehandelt bleiben vorerst Also und Feintool. (awp/mc/pg/16)

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