CH-Eröffnung: Breite Verluste – UBS halten rote Laterne
Es habe sich gezeigt, dass die Erwartungen einer weltweiten Konjunkturbelebung wohl verfrüht seien. Vor allem Bankentitel seien weiterhin anfällig für Kurskorrekturen, hiess es.
Die Vorgaben geben indes kaum Impulse: die Börsen in Asien und in den USA schlossen zwar sehr schwach, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones veränderte sich gegenüber dem europäischen Börsenschluss aber kaum. Auch die Nachrichtenfront präsentiert sich dünn, Neuigkeiten liegen einzig zu einigen SPI-Unternehmen vor.
Um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,69% auf 5’363,14 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,71% auf 817,98 Punkte und der SPI 0,66% auf 4’638,55 Punkte.
Unter den Blue Chips stehen einmal mehr die Bankentitel im Fokus. Die Nachrichtenlage wende sich zusehends ins Negative, meinte ein Marktbeobachter. Am Montag habe ein Analyst einen Rückstellungsbedarf der Bank of America von 46 Mrd USD für Verluste aus dem Kreditgeschäft prognostiziert. Der IWF habe eine bessere Kapitalausstattung schwedischer Banken angemahnt und Moody’s habe das Finanzstärke-Rating von 30 spanischen Geldhäusern gesenkt.
Gleichzeitig will Moody’s das Kreditrating der UBS auf eine Abstufung hin überprüfen. Die Ratingagentur begründet die Entscheidung mit den «beachtlichen Herausforderungen», vor denen die Grossbank in den Geschäftfeldern Investment Banking und Wealth Management stehe. Dies bedeute für Obligationäre ein grösseres Risiko, als zuletzt angenommen. Nach Kapitalzuflüssen von aussen bleibe die interne Kapitalgenerierung zudem eingeschränkt. UBS (-2,5%) zählen zu den schwächsten Werten im SMI/SLI und weiten damit ihre herben Vortagesverluste (-5,6%) aus. CS verlieren 0,6% und Julius Bär steigen um 0,2%.
Die rote Laterne halten derzeit Swiss Re (-2,6%). Von den übrigen Assekuranzen gehen ZFS (-0,5%) und Swiss Life (-0,3%) ebenfalls im Minus um, Baloise (+0,2%) dagegen im Plus.
Auch Clariant (-1,6%), Petroplus (-1,3%), und Logitech (-1,2%) zählen zu den grössten Verlieren, ebenso wie die grosskapitalisierten Nestlé (-1,2%). Die ebenfalls schwergewichtigen Pharmawerte Roche (-0,1%) und Novartis (-0,2%) verlieren dagegen unterdurchschnittlich.
Holcim (-0,8%) notieren nach der gestrigen Bekanntgabe der Akquisition von Cemex Australia und der Kapitalerhöhung erneut im Minus.
Lonza stehen kaum verändert bei +0,1%. Der Lifesciencekonzern hat mit der privaten amerikanischen Biotechfirma Elusys Therapeutics ein Abkommen für die Produktion von Anthim geschlossen. Am Markt wird von einem weiteren Schritt zur Kapizitätsauslastung bei Lonza gesprochen.
Grösste Gewinner sind dagegen OC Oerlikon (+0,8%), Swisscom (+0,4%) und Givaudan (+0,3%).
Am breiten Markt steigen New Value nach Jahreszahlen um 5,9%. Ebenfalls nach Zahlen notieren CKW unverändert und Züblin (-2,8%) tief im Minus. Bei Züblin wird am Markt von einer schwachen Performance gesprochen.
Calida steigen leicht um 0,4%. Die Wäscheherstellerin ergreift Restrukturierungsmassnahmen bei der Tochtergesellschaft Aubade. Die rezessive Wirtschaftslage und der Strukturwandel im Markt für Lingerie hätten zu einem starken Absatzrückgang geführt, hiess es.
Goldbach Media notieren nach dem Abschluss des Aktienrückkaufsprogramms unverändert. (awp/mc/pg/12)