CH-Eröffnung: Dank Novartis und Nestlé im Plus
Kaum hat sich der SMI über der Marke von 9`400 Punkten etabliert, sehen vereinzelte Marktbeobachter bereits den Weg zu 9`500 Zählern als geebnet. Kritischere Stimmen hingegen verweisen nach der schnellen Erholung der Märkte seit den Verlusten von Ende Februar auf die überhitzte Situation. Es spreche deshalb Vieles für eine Korrektur in den nächsten Tagen.
Der SMI zeigt sich zurzeit noch in guter Verfassung und gewinnt bis um 09.35 Uhr 0,48% oder 45,55 Zähler auf 9`445,30 Stellen. Der breiter gefasste SPI rückt derweil um 0,43% oder 32,14 Punkte auf 7`590,38 Stellen vor.
Novartis (Aktie +1,9% auf 70,90 CHF) hat mit den Erstquartalszahlen sogar die optimistischsten Analystenschätzungen übertroffen. Das Ergebnis dürfe noch mehr an Gewicht erlangen, weil gerade nach den produkteseitigen Rückschlägen der letzten Wochen niemand mehr so recht an eine positive Überraschung geglaubt habe, ist aus Händlerkreisen zu hören. Das Papier des Konkurrenten Roche gewinnt in der Zwischenzeit 1,1% auf 237 CHF und ist damit zweitgrösster Gewinner im SMI.
Gleich wie Novartis hat auch Nestlé (Aktie +0,7% auf 485 CHF) das erste Quartal deutlich über den Erwartungen abgeschlossen. Analysten bezeichnen die Umsatzentwicklung des Konzerns als sehr solide und sehen ihre meist positiven Einschätzungen von den Zahlen bestätigt. Händler erwarten aber, dass nach dem freundlichen Handelsauftakt im weiteren Tagesverlauf und auf einem höheren Kursniveau Gewinnmitnahmen einsetzen dürften.
Solche zeigen sich bereits bei den Bankentiteln, nachdem am Freitag deutliche Gewinne resultiert hatten: UBS (-0,3% auf 78,05 CHF), CS (-0,1% auf 92,15 CHF) und Julius Bär (-0,6% auf 174,60 CHF) verlieren allesamt. Der Zusammenschluss des britischen Finanzkonzerns Barclays mit dem niederländischen Wettbewerber ABN Amro ist nun unter Dach und Fach, während die Fusionsgerüchte um Société Générale und UniCredit noch im Raum stehen.
Am breiten Markt (SPI) verlieren Sulzer (-4,3% auf 1`723 CHF) am meisten. Am Freitag wurde nach Börsenschluss bekannt, dass das Investorengespann Vekselberg und Pecik/Stumpf über Aktien und Optionen 32% am Industriekonzern hält. Von den entsprechenden Gerüchten getrieben, hatten die Sulzer-Titel zuvor ein neues Allzeithoch bei 1`814 CHF erreicht. OC Oerlikon (+1,1% auf 723 CHF) notieren derweil fester; am Markt wird darüber spekuliert, ob Sulzer nun in das Konglomerat eingegeliedert wird.
Deutliche Gewinne verzeichnen Meyer Burger (+7,3% auf 140,90 CHF). Der Hersteller von Präzisionssägen für den Solarbereich hat einen weiteren Grossauftrag gewonnen, diesmal über 50 Mio CHF. Mit einem Emmissionspreis von 39 CHF (Ende November) hat sich der Wert des Titels damit bereits um fast das Vierfache erhöht.
Nach guten Erstquartalszahlen steigen auch Kühne+Nagel (+1,3% auf 108,30 CHF), während COS (-1,9% auf 31,60 CHF) auf die Meldung verlieren, wonach das Unternehmen auf das angekündigte Zusammengehen mit Swissbit verzichte. (awp/mc/ab)