Im Wochenverlauf wird eine Vielzahl an Bluechips die Drittquartalszahlen zeigen. So zeigen alleine am Donnerstag Credit Suisse, Nestlé und Novartis ihre Zahlen vor. Das Geschehen wird von einer Reihe von Spezialsituationen geprägt. Vor allem die schwergewichtigen Nestlé-Valoren ziehen nach einer Kaufempfehlung durch eine Schweizer Grossbank den hiesigen Börsenplatz nach oben.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,98% auf 6’407,65 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,87% auf 995,21 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,86% auf 5’527,79 Zähler.
Bei den Blue Chips steigen ABB um 0,6%. Der Industriekonzern hat für das dritte Quartal einen Gewinn von 1 Mrd USD in Aussicht gestellt. Das Ergebnis wird durch den Abbau von Rücklagen für wettbewerbsrechtliche Streitigkeiten um 380 Mio USD aufgebessert. ABB wird das Quartalsergebnis am 29. Oktober vorlegen.
Deutlichen Auftrieb erhält der hiesige Börsenplatz von den grosskapitalisierten Nestlé-Aktien, die um 2,5% steigen. Die Werte profitieren von einer Hochstufung durch die UBS profitieren. Die Grossbank hat ihr Rating von bisher «neutral» auf neu «Buy» erhöht und gleichzeitig ihr Kursziel kräftig angehoben.
Uneinheitlich tendieren die Pharmawerte. Novartis (Aktie: -0,2%) hat in seinem Zulassungsgesuch für den Bronchodilator Indacaterol in den USA einen Rückschlag erlitten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat in einer Stellungnahme zusätzliche Informationen eingefordert. Die Verzögerung bei der US-Bewerbung sei jedoch erwartet worden, beschwichtigen Analysten in ersten Stellungnahmen. Novartis wird am Donnerstag Q3-Zahlen zeigen.
Roche (+1,0%) zeigen sich hingegen unbeeindruckt von einer Ablehnung der erweiterten Zulassung von «Rituxan» zur Behandlung rheumatischer Arthritis im Frühstadium in den USA. Die negativen Folgen halten sich unter anderem auch daher in Grenzen, weil das Unternehmen zugleich positive Daten zum Arthritis-Mittel «Actemra» vorgelegt hat.
Actelion (-0,2%) werden vor der morgigen Ergebnispublikation eher zurückhaltend betrachtet, während in Kühne + Nagel (+0,9%), der Logistikkonzern wird ebenfalls am Dienstag die Zahlen zeigen, Positionen aufgebaut werden.
Die Banken notieren mehrheitlich im Plus. Die Titel profitieren Händlerangaben zufolge von einem Zeitungsinterview mit dem Citigroup-CEO gesprochen. Dieser hat in einem Interview mit der «Welt am Sonntag» gesagt, dass die Finanzkrise weitgehend überwunden sei. Zudem steht Barclays laut «Sunday Times» vor einem Rekordgewinn für 2009. UBS (+1,1%) und Credit Suisse (+0,8%) steigen mit dem Markt.
Julius Bär rücken gar um 1,6% vor. Die Privatbank will sich aus dem grenzüberschreitenden US-Geschäft zurückziehen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte ein Unternehmenssprecher Berichte der Sonntagspresse. Die Titel profitieren vor allem aber von einer Ersteinstufung «Outperform» der Credit Suisse-Analysten.
Der Rückversicherer Swiss Re (Aktie: +1,6%) profitiert davon, dass der Hurrikans «Rick», der Sturm liegt vor der amerikanischen Pazifikküste, letzte Nacht auf die Risikostufe 4 zurückgestuft wurde. ZFS (+0,5%) hinken etwas hinterher.
Richemont (+2,0%) und Swatch (+1,4%) sind nach einer positiven Studie der Deutschen Bank gesucht. Für erstere hat das Institut das Kursziel um einen Viertel auf 35 CHF und einem Rating «Buy» erhöht. Zweite wurde neu ebenfalls mit einer Kaufempfehlung versehen.
Im breiten Markt steigen Sulzer um 1,1%. Der Industriekonzern hat mit seinen Bestellungen für die ersten neun Monate 2009 die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der Bestellungseingang habe sich in den letzten Monaten stabilisiert, schreib das Unternehmen.
Der Milchverarbeiter Emmi (Aktie noch ungehandelt) zieht den Energy-Drink «Emminent» vom Markt zurück. Die Produktion wird spätestens 2010 eingestellt. (awp/mc/ps/12)