Die Nachrichtenlage sei im Bereich der Blue Chips ansonsten aber weiter ziemlich dünn, das vorösterliche Desinteresse dürfte dementsprechend erneut für geringe Umsätze sorgen, hiess es. Zudem dürften sich Anleger vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag, an dem hierzulande nicht gehandelt wird, zurückhalten.
Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt um 09.30 Uhr 0,51% auf den Stand von 6`885,21 Punkten (bisheriges Tageshoch 6`905). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 0,56% auf 1`059,66 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,47% auf 6`012,90.
Ganz stark performen zu Handelsbeginn die Bankaktien. UBS legen 4,5% zu, Credit Suisse können im Fahrwasser ihres Konkurrenten 1,3% gut machen, Julius Bär und deren frühere Tochter GAM je 1,0%. Die UBS-Aktie profitiere sicher von einem Bericht der Agentur Bloomberg, wonach die Bank im ersten Quartal Erträge im Fixed-Income-Bereich von 2,3 Mrd USD erzielt habe und dabei allein der Bereich Credit 1 Mrd dazu beigetragen habe, so ein Händler. Nachdem die Bank in diesem Bereich zuletzt Riesenverluste produziert habe, sei dies natürlich positiv. Im Markt gebe es seit gestern Abend auch Gerüchte, dass die UBS im ersten Quartal das beste je erzielte Ergebnis präsentieren werde.
Ansonsten im Fokus stehen die Aktien von Swiss Life (-0,4%). Mit dem Lebensversicherungskonzern hat nun Ende März auch die letzte SMI-Gesellschaft ihre Geschäftszahlen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Das vorgelegte Betriebsergebnis lag ebenso wie das Reinergebnis hinter den Konsensschätzungen zurück. Die Eigenkapitalbasis verbesserte sich allerdings stärker als vom Markt erwartet. In Analystenkreisen wird die Entwicklung im Lebensversicherungsgeschäft als gut beurteilt, insbesondere das Wachstum bei den Bruttoprämien. Bei der Tochter AWD hätten hingegen einmalige Restrukturierungskosten tiefe Spuren in der Ertragsentwicklung hinterlassen. Die Höhe der vorgeschlagenen Dividendenausrichtung wird als leicht enttäuschend bezeichnet. «Alles in allem fehlt (…) ein positiver Kurskatalysator, und die ohnehin schon arg gebeutelten Anleger müssen sich weiter gedulden», kommentiert man bei Wegelin.
ZFS (+0,4%) werden von einem Bericht der FTD, dass der Konzern seine Rolle als exklusiver Kooperationspartner der Deutschen Bank verlieren könnte, etwas zurückgebunden.
News gibt es auch noch von Roche (+0,2%). Der Pharmakonzern hat für den Blockbuster Xeloda eine erweiterte Zulassung in der EU erhalten. Die europäische Arzneimittelbehörde hat das Medikament in Kombination mit Oxaliplatin für die adjuvante Therapie im Anschluss an eine Operation bei Dickdarmkrebs im Frühstadium zugelassen. Die News seien sicher positiv, wenn auch die Zusatzumsätze sich in Grenzen halten dürften, heisst es dazu. Die anderen Indexschwergewichte Nestlé und Novartis liegen mit -0,2% bzw. -0,3% dagegen fast am Schluss der Blue-Chips-Tabelle.
Grösste Gewinner neben den Banken sind zur Berichtszeit Givaudan (+1,4%), die damit ihren gestrigen Dividendenabgang bereits wieder aufgeholt haben, und Clariant (+1,1%). Am Tabellenende liegt Sonova (-0,3%), ohne fundamentale News dazu.
Im breiten Markt haben diverse – vor allem Industriefirmen – ihre Zahlen 2009 präsentiert. Dabei hat Zehnder (+2,5%) etwas besser, Dätwyler (+2,9%) deutlich besser und Bobst (-0,3%) deutlich schlechter als erwartet abgeschlossen. Ausserdem haben der Mischkonzern Conzzeta (ungehandelt), die Privatbank Edmond de Rothschild (-1,5%), der Energiekonzern Romande Energie (+4,5%) sowie die Orascom Development Holding (+1,8%) des ägyptischen Hotelinvestors Samih Sawiris ihr Ergebnis 2009 präsentiert. (awp/mc/pg/14)