CH-Eröffnung: Deutlich fester unter der Führung von Nestlé und UBS
Dies verlautete aus Händlerkreisen. Im Fokus steht am Berichtstag eine Reihe von Blue Chips mit ihren Jahreszahlen. Actelion, Nestlé und Swiss Re erhalten ganz unterschiedliche Resonanz auf ihre Ergebnisse. Zudem hat sich die Grossbank UBS im Steuerstreit mit den USA freigekauft.
Bis um 09.40 Uhr rückt der SMI um 1,02% bzw. 50,39 Stellen auf 5’005,86 Punkte vor. Die psychologisch interessante Schwelle von 5’000 Punkten wurde bereits in den ersten Handelsminuten übersprungen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,59% auf 708,19 Punkte und der breite SPI 0,86% auf 4’153,44 Zähler.
Gewinner und Verlierer halten sich bei den Blue Chips in etwa die Waage. Die UBS-Aktien notieren mit plus 3,9% auf 12,69 CHF. Die Grossbank bezahlt 780 Mio USD an die US-Justiz, um den Steuerstreit zu beenden. Der Betrag ist nach Ansicht von Händlern deutlich niedriger als erwartet ausgefallen. Trotz des Schuldeingeständnisses und dem etwas gelüfteten Bankgeheimnis sei wenigstens ein Unsicherheitsfaktor rund um die UBS eliminiert, hiess es.
Das teilweise aufgehobene Bankgeheimnis könnte jedoch in Zukunft zu Geldabflüssen führen, mahnen Beobachter. Welche Folgen die Verfügung der Finma langfristig für das Bankgeheimnis, den Finanzplatz und die zahlreichen auf das Offshore-Geschäft spezialisierten Vermögensverwalter in der Schweiz haben werde, sei ebenfalls noch offen.
Abgesehen von der UBS bleibt aber die Stimmung für Bankentitel weiterhin negativ. Die schwachen Branchenvorlagen aus den USA belasteten auch die europäischen Titel. Credit Suisse sinken in der Folge 0,1% auf 29,12 CHF und Julius Bär 0,8% auf 33,14 CHF.
Die Lokomotive des SMI ist am Donnerstag die Nestlé-Aktie (+4,8% auf 38,80 CHF). Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern hat mit seinen Zahlen die Erwartungen des Marktes in etwa erfüllt. In Marktkreisen werden in erster Linie die verhältnismässig optimistischen Erwartungen für das Geschäftsjahr 2009 als positiver Punkt genannt. Auch die deutlich erhöhte Dividende und das trotz Finanzkrise fortgesetzte Aktienrückkaufprogramm stärkten das Vertrauen der Investoren in Nestlé.
Swiss Re steigen nach Zahlen 3,1% auf 18,16 CHF. Der Rückversicherer hat im vergangenen Jahr zwar einen hohen Verlust erlitten. Dieser lag allerdings unter jenem Anfang Monat angekündigten Wert. Risiken seien aber nach wie vor reichlich vorhanden und grosse Strategieänderungen (noch nicht) erfolgt. Ausserdem werde nach wie vor über personelle Wechsel im Verwaltungsrat spekuliert, weisen Analysten auf offene Punkte hin.
Ebenfalls nach Jahreszahlen sinken dagegen Actelion um 3,0% auf 60,40 CHF. Die insgeheim im Handel erwartete positive Überraschung sei ausgeblieben – das Baselbieter Unternehmen hat im Gegenteil die Erwartungen des Marktes ganz leicht verfehlt. Der Titel gehöre aber immer noch zum kleinen Kreis der Gewinner seit Jahresbeginn, sagten Beobachter.
Die beiden anderen Pharmaaktien im SMI vertretenen Pharmaaktien Roche (+0,1% auf 147,30 CHF) und Novartis (-1,3% auf 48,48 CHF) tendieren ebenfalls schwächer als der Gesamtmarkt. Im breiten Markt haben Bell (unverändert), Temenos (+0,5%) sowie die beiden Banken Basler KB (+0,1%) und Vontobel (+1,5%) mit Jahreszahlen aufgewartet. (awp/mc/ps/14)