CH-Eröffnung: Deutlich höher – UBS im Fokus

Als Grund für die freundliche Eröffnung nennen Händler insbesondere die Vorgaben von der Wall Street. So hatte die unerwartete Eintrübung des US-Konsumentenvertrauens an Wall Street am Dienstagabend zwar für Verluste gesorgt, gegen Handelsende konnten diese jedoch etwas eingedämmt werden. Zudem stand der Future auf den US-Leitindex Dow Jones am Morgen gegenüber dem Europa-Schluss relativ deutlich im Plus. In Tokio hatte der Nikkei-225-Index über weite Strecken zugelegt, glitt dann aber wegen Gewinnmitnahmen zum Schluss der Sitzung knapp ins Minus.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis 09.30 Uhr 0,72% auf den Stand von 5’443,14 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,78% auf 816,96 Zähler zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,66% auf 4’693,19.


Aus technischer Sicht hat der SMI heute Unterstützung bei 5365/75 und 5340/50 Punkten. Widerstand sei bei 5415/20 und 5430/35 sowie 5480 angesagt, meint man bei der Deutschen Bank. Die Indikationen seien neutral, mit einer leicht negativen Tendenz.


Kursbewegende Unternehmensnews zu den wichtigsten Titeln gibt es nur wenige. Viel beachtet bleibt vor allem die Aktie der UBS, die gut 1% tiefer eröffnet hat, nach einer halben Handelsstunde aber 0,3% gewinnt. Das US-Justizministerium hat am Vorabend mitgeteilt, dass an den Klagen gegen die Schweizer Grossbank festgehalten werden soll. In ihrer Eingabe vor Gericht fordern die Steuerbehörde weiterhin, dass die UBS die Daten von 52’000 Konten den amerikanischen Beamten zugänglich macht. Marktteilnehmer meinen allerdings, dass das einen Vergleich zwischen den Parteien in den nächsten Tagen oder Wochen nicht ausschliesst.


Auch bei der anderen Schweizer Grossbank, der CS (+0,7%) hat das Bankgeheimnis weiter höchste Priorität. So will sie offenbar den französischen Steuerbehörde die Identität von Kunden offenlegen, die französische Finanzinstrumente oder Aktien halten. Die Grossbank habe letzte Woche die fraglichen Personen angeschrieben und um Autorisierung des Schrittes ersucht, schreibt die welsche Tageszeitung «Le Temps» in ihrer heutigen Ausgabe.


Die grössten Gewinner unter den 30 SMI/SLI-Titeln sind nach einer halben Handelsstunde Petroplus (+2,8%), OC Oerlikon (+2,6%) und Clariant (+2,5%), allerdings ohne fundamentale News dazu. Gut im Rennen liegen auch ABB (+1,5%). Der Technologiekonzern hat einen neuen Energietechnik-Auftrag aus Indien vermeldet; allerdings ist das Volumen mit 34 Mio USD gering und dürfte somit nicht der Hauptgrund für die Kurs-Bewegung sein.


Die schwächsten Titel sind derzeit Sonova (-0,8%), Kühne+Nagel (-0,5%) sowie Lonza (-0,5%). Letztere haben zuletzt von Spekulationen profitiert, der Titel könnte per September in den SMI aufgenommen werden.


Die defensiven Werte legen mit Roche (+0,8%), Nestlé (+0,5%) und Novartis (+0,1%) ebenfalls etwas zu, liegen damit allerdings nicht im Spitzenfeld. Die News zu Novartis, dass die US-Behörden für den Impfstoff Menveo mehr Informationen angefordert haben, dürfte kaum kursrelevant sein.


Im breiten Markt legen Georg Fischer 4,5%, u-blox 4,0% und Bachem 3,0% zu. Auf der Verliererseite stehen Looser (-12,9%), Norinvest (-5,2%) oder Uster Technologie (-4,8%) zuoberst. (awp/mc/ps/13)

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