Die erwartete Billigung des gigantischen Konjunkturprogramms von US-Präsident Obama durch das Repräsentantenhaus vermochte dem US-Aktienmarkt keine Flügel zu verleihen. Auch der Nikkei-225-Index fiel am Montag um knapp 0,4%, wobei vor allem exportorientierte Titel unter dem schwachen Yen gelitten hätten, wie es hiess. Ob sich die Kurse im Laufe des Tages erholen werden, muss sich zeigen. Grössere neue Impulse dürften allerdings ausbleiben, da die US-Börsen wegen des Feiertages «Presidents› Day» am Montag geschlossen sind.
Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr 41,31 Punkte bzw. 0,81% tiefer auf dem Stand von 5’085,53 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,90% auf 731,57 Punkte ein, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,81% auf 4’229,55.
Grösster Verlierer unter den 30 SMI/SLI-Werten sind nach einer halben Handelsstunde Swiss Life (-3,0% auf 50,15 CHF). Die Aktien des Lebensversichers hatten bereits letzte Woche über 15% verloren und notieren damit rund 31% unter dem Schlusskurs im letzten Jahr. Der Titel leidet laut Händlern aufgrund der anhaltenden Finanzkrise unter Spekulationen, das Unternehmen könnte in Bälde gezwungen sein, neues Kapital aufzunehmen.
Zu den schwächsten Werten gehören zudem Richemont (-2,0% auf 17,37 CHF), Kühne+Nagel (-2,0% auf 67,75 CHF) sowie Ciba (-2,0% auf 49,00 CHF), ohne dass dazu allerdings fundamentale News vorhanden wären.
Weiter im Fokus stehen auch die Grossbankentitel CS (-1,3% auf 32,40 CHF) sowie UBS (-1,2% auf 13,01 CHF). Nachdem die beiden letzte Woche ihre Jahresberichte veröffentlicht haben, macht man sich nun Gedanken, wie sie dieses Jahr überstehen werden. Dabei sind die Ansichten allerdings geteilt, wer von den beiden besser dasteht: Die CS, die bis jetzt auf Staatshilfe verzichtet hat, oder die UBS, die einen grossen Teil ihrer Risiken ausgelagert hat. Jedenfalls haben noch beide Unternehmen eine grössere Anzahl von Problemen zu lösen. Am Wochenende wurde etwa bekannt, dass die CS rund 400 Mio USD an STMicro zahlen muss im Zusammenhang mit sogenannten ARS-Papieren.
Spitzenreiter, wenn auch nur mit einem knappen Plus sind OC Oerlikon (+0,1% auf 30,84 CHF). Hier sind neue Spekulationen um die Beteiligungen der Renova-Holding des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg an OC Oerlikon und Sulzer (-3,7%) aufgekommen. Renova will laut einer am Montag verschickten Mitteilung Sulzer-Verwaltungsratspräsident Ulf Berg nicht mehr in das Gremium wählen. Es habe sich in den letzten Jahren kein Vertrauensverhältnis ausgebildet, sagte Renova-Sprecher Daniel Grotzky zu AWP zu den Beweggründen. Die Spekulationen, ob es nach dem Auslaufen des Stillhalteabkommens zwischen Renova und Sulzer im Mai dieses Jahres zu einem Zusammenschluss von Sulzer und OC Oerlikon kommen könnte, dürften damit jedenfalls wieder verstärkt aufflammen.
Im breiten Markt profitieren Rieter (+0,5%) vom grösseren Einstieg von Peter Spuhler beim Maschinenbaukonzern. Spuhler kauft Rieter eigene Aktien ab und erhöht damit seinen Anteil auf 17%, der in Schwierigkeiten steckende Winterthurer Konzern erhält im Gegenzug rund 57 Mio CHF. Also und Accu sind nach Veröffentlichung von Zahlen zur Zeit noch nicht gehandelt. (awp/mc/ps/15)