CH-Eröffnung: Deutlich Schwächer – UBS auf Allzeittief von 20 Franken
Dieser Entscheid sei angesichts der anhaltenden Unsicherheiten, uneinheitlichen Vorgaben aus der Wall Street, wo die Finanzwerte weiter unter Druck waren, und den unverändert auf hohem Niveau verharrenden Rohölpreisen eher leicht gefallen, so Händler. Dabei drücken insbesondere Abgaben in UBS auf die Kurse, wobei die Titel Intraday ein Allzeit-Tief erreichen. Aus charttechnischer Sicht sei der kurzfristige Trend negativ, schreiben die Analysten der ZKB in einem Kommentar. Die Tendenz für die kommenden ein bis drei Tage sehen sich jedoch leicht höher. Unterstützung finde der SMI bei 6’850 und 6’800, heisst es weiter. Auf Widerstand stosse der Leitindex bei 7’020 und 7’120.
Bis um 09.40 verliert der SMI um 0,87% oder 60,32 auf 6’898,19 Punkte. Der SLI sinkt um 1,07% auf 1’042,58 Zähler. Der SPI gibt um 0,95% auf 5’799,71 Stellen nach. Markant nach zurückgenommen werden UBS, die von Merrill Lynch von der «Europe-1-List» genommen wurden. Die Aktie erreichte Intraday mit 20,00 CHF einen neuen Allzeittiefstand. Allerdings hat diese Marke bisher gehalten. Zur Berichtszeit geben die Titel um 5,4% auf 20,28 CHF nach. Unter den weiteren Bankvaloren verlieren CS um 1,9% auf 46,00 CHF und Julius Bär verlieren um 1,3% auf 68,10 CHF.
Dem Titel wenig geholfen hat da die vorbörsliche Ankündigung der UBS, wonach Anfang Oktober eine ausserordentliche Generalversammlung den Umbau des Verwaltungsrates vorantreiben soll. Zudem hat die Grossbank die Überprüfung der Corporate Governance abgeschlossen und neue organisatorische Bestimmungen in Kraft gesetzt. Diese sehen eine klare Abgrenzung der Rollen und Verantwortlichkeiten von Verwaltungsrat und operativem Management sowie eine Stärkung der Aufsichtsfunktion des Verwaltungsrates vor.
Zudem hatten manche Marktbeobachter von der UBS auch eine Gewinnwarnung erwartet, die heute (noch) nicht abgegeben worden ist. Analysten gehen von einem Verlust im Q2 von rund 4 Mrd CHF aus, nach nochmaligen Abschreibungen in der Höhe von rund 5,5 Mrd CHF. Weitere droht der Grossbank aus den USA weiteres Ungemach. So fordern die US-Justizbehörden im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den ehemaligen UBS-Vermögensverwalter Bradley Birkenfeld wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung die Herausgabe von Kundendaten.
Im Versicherungssektor werden Swiss Re um 1,8% auf 66,85 CHF zurückgenommen. Bâloise verlieren um 1,5% auf 106,00 CHF und ZFS um 1,2% auf 258,25 CHF. Adecco (-2,4% auf 49,48 CHF) hat heute den Abschluss des 400-Mio-EUR-Aktienrückkaufprogrammes bekannt gegeben. Der durchschnittliche Rückkaufpreis der Titel hat sich auf 57,32 CHF belaufen. Auch weitere zkylischen Aktien sind markant im Angebot: OC Oerlikon verlieren um 2,2% auf 277,25 CHF, Geberit um 1,6% auf 148,10 CHF, Holcim um 1,3% auf 81,70 CHF, Clariant um 1,2% auf 10,10 CHF und ABB um 1,2% auf 28,70 CHF.
Lonza (-0,4% auf 141,10 CHF) halten sich besser und können von einen Produktliefervertrag mit Osiris Therapeutics profitieren. Finanzielle Details wurden jedoch nicht offen gelegt. Auch sollen neue Produktionsanlagen gebaut werden. Defensive Werte werden weniger stark zurückgenommen. So legen Novartis um 0,2% auf 81,70 CHF zu. Roche notieren auf 184,10 CHF um 0,1% höher. Swisscom, Logitech und Synthes ziehen um je 0,1% an.
Im breiten Markt hat der Schokoladeproduzent Barry Callebaut (+1,1% auf 671,50 CHF) mit dem Neumonatsumsatz von 3’608,6 Mio CHF (+18,6%) die Konsensuserwartungen der Analysten getroffen. Auch sollen im Ganzjahr die Finanzziele erreicht werden. Allerdings leide die Firma unter den hohen Rohstoff- und Energiepreisen sowie der Inflation und unsicheren Konjunkturentwicklung, hiess es. (awp/mc/ps/12)