CH-Eröffnung: Deutlich schwächer – UBS im Fokus
In den USA hatte der Dow Jones am Freitag nach gemischten Konjunkturdaten und einer Gewinnwarnung von Einzelhändler JC Penney die Handelswoche deutlich im Minus beendet, in Asien hat der Nikkei am Montag ebenfalls sehr schwach geschlossen. Aus der Schweiz gibt es am Montag kaum Impulse, Nachrichten liegen beinahe ausschliesslich zu Unternehmen der zweiten Reihe vor. Allenfalls könnten Depotanpassungen vor dem Quartalsende, sogenanntes Window-Dressing, für etwas Bewegung sorgen, hiess es im Handel. Daneben stehe UBS nach Spekulationen um weitere Abschreiber im Fokus.
Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis um 09.40 Uhr um 134,08 Punkte oder 1,85% auf 7’105,27 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt 1,61% auf 1’086,55 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,64% auf 5’870,01 Punkte. Unter den Blue Chips werden UBS (-3,8% auf 27,88 CHF) am Stärksten zurückgenommen. Belastend wirken sich gemäss Händleraussagen Spekulationen aus, dass die Abschreibungen für das erste Quartal höher als bisher erwartet ausfallen könnten. In Kürze wird zudem die Einladung zur GV erwartet, wobei sich zeigen wird, ob die Bank eine weitere Kapitalerhöhung braucht.
Credit Suisse (-2,3% auf 49,64 CHF) leisten UBS am Tabellenende Gesellschaft, Julius Bär (-1,8% auf 71,05 CHF) verzeichnen etwas moderatere Abgaben. Die Assekuranzen Swiss Life (-1,1% auf 269,50 CHF), Baloise (-1,1% auf 96,40 CHF), ZFS (-1,3% auf 309,00 CHF) und Swiss Re (-1,4% auf 85,5. CHF) halten sich dagegen über Marktniveau.
Nach UBS zeigen ABB (-2,6% auf 26,24 CHF) die grössten Verluste, ohne dass besondere Neuigkeiten dazu vorhanden wären. Dagegen notieren Holcim (-1,0% auf 102,50 CHF) am oberen Tabellenende und zeigen sich damit unbeeindruckt von einer Kurszielsenkung durch JP Morgan. Swatch (-1,5% auf 260,00 CHF) und Richemont (-2,3% auf 54,15 CHF) verbilligen, nachdem HSBC für beide Titel aufgrund der Dollarschwäche und des konjunkturellen Abschwungs das Kursziel zurückgenommen hat. Wie in der Wochenendpresse bekannt wurde, denkt Swatch-Präsident Nicolas Hayek an einen Rückzug von der Börse.
Grössere Abschläge gibt es auch für Roche (-2,2% auf 184,20 CHF) und Novartis (-2,2% auf 50,15 CHF). Vontobel hat das Kursziel für beide Pharmawerte gesenkt, um den jüngsten Veränderungen der Wechselkurse Rechung zu getragen. Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé entlasten den Markt mit unterdurchschnittlichen Verlusten.
Die ebenfalls als defensiv gehandelten Swisscom (-1,5% auf 339,75 CHF) verbilligen sich leicht unterdurchschnittlich, kaum gebremst durch eine Kurszielsenkung durch Morgan Stanley und Credit Suisse. Als einziger Werte schreiben im frühen Geschäft Syngenta (+0,5% auf 285,00 CHF) Gewinne. Daneben halten sich auch Clariant (-0,5% auf 8,23 CHF) oder Synthes (-1,1% auf 136,20 CHF) an der Tabellenspitze. SLI-Wert Givaudan (-1,7% auf 973,00 CHF) wird heute Ex-Dividende von 19,50 CHF gehandelt.
Am breiten Markt stehen unter anderen Valora (-0,8%) im Fokus. Der Kioskbetreiber wird am Donnerstags erstmals unter der Leitung des neuen VR-Präsidents Rolando Benedick Zahlen ausweisen. Zudem werden auch strategische Änderungen erwartet, vor allem, nachdem Benedick in der Sonntagspresse angekündigt hatte, dass er «einige Pflöcke» einschlagen wolle. Gurit verbilligen sich um 2,5%. Der Hersteller von Hochleistungsverbundswerkstoffen hat im vergangenen Geschäftsjahr leicht besser abgeschnitten, als noch im Januar angekündigt. Dennoch bezahlen die Aktionäre den drastischen Gewinnrückgang mit einer auf 13% oder auf 6,50 CHF pro Aktie halbierten Dividende.
Unter Verkaufsdruck stehen auch Kudelski (-2,4%). Händler führen die Abgaben auf Spekulationen in der deutschen Wochenendpresse zurück. Gemäss dieser ist aus dem Umfeld des Kudelski-Grosskunden Premiere davon zu hören, dass die News Corp ihre Beteiligung von zuletzt 19,9% im Vorfeld der kommenden Aktionärsversammlung ausbauen wolle. Positiv im Fokus stehen dagegen Dätwyler (+0,7%) oder Barry Callebaut (+0,6). Dätwyler hat sich zuversichtlich geäussert, sowohl Umsatz als auch Konzerngewinn aus operativer Tätigkeit im laufenden Geschäftsjahr weiter steigern zu können. Barry Callebaut erwirbt 60% an malaysischer KLK Cocoa. (awp/mc/ps)