CH-Eröffnung: Deutlich tiefer – Finanzkrise

Und so lange in den USA die Rettungsmassnahmen die parlamentarischen Hürden nicht genommen hat, bleibe die Zurückhaltung und Schadensbegrenzung im Vordergrund. «Der Flächenbrand ist gelöscht, aber Schwelbrände gehen weiter», sagte ein Akteur mit Blick auf den Strauss an Neuigkeiten aus dem europäischen Bankensektor. Neue Impulse für das Handelsgeschehen ist von den anstehenden Konjunkturdaten zu erwarten.


Bis um 09.35 Uhr büsst der SMI 102,73 Punkte oder 1,51% auf 6’712,79 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 1,90% auf 994,97 Punkte und der breite SPI um 1,36% auf 5’631,80 Punkte. Die Finanzwerte stehen am Montag unter Verkaufsdruck. Allen voran die UBS-Aktie wird 6,9% tiefer auf 19,56 CHF gehandelt. Die neuesten Sektorneuigkeiten zeige, dass die Finanzkrise nun endgültig über den Atlantik nach Europa geschwappt ist, sagten Marktteilnehmer. Credit Suisse notieren 2,8% tiefer bei 50,85 CHF, Julius Bär verlieren 3,5% auf 56,80 CHF.


Zudem sei davon auszugehen, dass die UBS im Vorfeld der am Donnerstag stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung vorläufige Zahlen zum dritten Quartal veröffentlichen wird. Da die Bank weitere Wertberichtigungen auf Risikopositionen bekannt geben könnte, blieben die Investoren an der Seitenlinie. Die Versicherer tendieren uneinheitlich. Während ZFS (-0,2% auf 309,25 CHF) stabil tendieren, büssen Swiss Re (-1,7% auf 63,15 CHF) und Swiss Life (-3,2% auf 116,50 CHF) deutlich ein. Die Bâloise (-2,0% auf 76,75 CHF) startet heute Aktie ihren Aktienrückkauf über maximal 2 Mio Namenaktien bzw. 4% des ausgegebenen Aktienkapitals.


Deutliche Abgaben gehen auf das Konto von Swatch (-1,9% auf 207,10 CHF), Swisscom (-1,8% auf 340,50 CHF), Holcim (-2,2% auf 82,10 CHF) und Syngenta (-3,1% auf 244,70 CHF). D er Personaldienstleister b(Aktie: -0,6% auf 49,32 CHF) lässt sich von der gescheiterten Übernahme des britischen Konkurrenten Michael Page nicht entmutigen und sondiert weiter Akquisitionsmöglichkeiten. «Andere Mütter haben auch schöne Töchter,» sagt Adecco-CEO Dieter Scheiff der «Financial Times Deutschland».


Die defensiven Schwergewichte können sich dem schwachen Markt bis zu einem gewissen Grad entziehen. Allen voran Nestlé (+0,1% auf 47,34 CHF) notieren als einziger Blue Chip in der Gewinnzone. Roche (-1,1% auf 174,10 CHF) und Novartis (-0,9% auf 58,95 CHF) verlieren immerhin weniger als der Gesamtmarkt. Im SLI profitiert die Aktie des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (-1,3% auf 75,95 CHF) nur bedingt von der Ausschüttung einer Sonderdividende in Höhe von 2,50 CHF je Titel. Die Mittel stammen aus dem erfolgreich abgeschlossenen Verkauf von 20 Logistikimmobilien.


Im breiten Markt sacken 4M Technologies um 8,3% ab. Das Unternehmen meldete vergangenen Freitagabend für das erste Halbjahr 2008 einen Verlust von 3,9 Mio CHF. Phoenix Mecano (Aktie: +2,4%) kündigte am Morgen ein neues Aktienrückkaufprogramm an, was der Strategie des Unternehmens entspricht, zur Wachstumsfinanzierung nicht benötigte Mittel zurückzuführen. Die Ankündigung ist demnach Analysten zufolge keine Überraschung. (awp/mc/ps/17)

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