Grund für die festern US-Kurse waren laut Händlern Shorteindeckungen nach mehreren schwachen Handelstagen sowie eine Stabilisierung am Bondmarkt. Auch der Nikkei-225 schloss am Montag leicht im Plus.
Dass die Bereinigung damit ausgestanden ist, glauben Marktteilnehmer allerdings weniger. Es sei nicht überraschend, dass nach fünf Handelstagen im Minus jetzt eine (technische) Erholung folge; wie nachhaltig die Erholung aber sein werde, müsse sich noch weisen, meinte ein Händler. Jedenfalls hat der SMI mit dem Startgewinn vom Montag lediglich einen kleinen Teil der letztwöchigen Verluste von 4% (SMI) aufgeholt. Die Nervosität sei jedenfalls anhaltend gross, man müsse weiter vor allem auf die Zinsentwicklung schauen, zudem werfe der anstehende Eurex-Verfall vom kommenden Freitag erste Schatten, heisst es.
Kursbewegende fundamentale Nachrichten sind derzeit nicht in Sicht, erst die US-Eröffnung am Nachmittag dürfte wieder neue Impulse bringen. Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis 09.30 Uhr 25,78 Punkte bzw. 0,28% auf 9’176,47 Zähler, der breitere SPI avanciert bis dahin 23,67 Punkte (0,32%) auf 7’474,15.
Nachrichten zu einzelnen SMI-Titeln gibt es praktisch keine, die Veränderungsraten halten sich dementsprechend auch in Grenzen. Grösster Gewinner ist ABB (+1,4% auf 26,30 CHF), die u.a. weiter von einer Höherstufung am Freitag durch Goldman Sachs profitieren. Nobel Biocare (+1,2% auf 408 CHF) legen dank einem positiven Kommentar der Deutschen Bank zu. Dahinter folgen Holcim (+1,1% auf 131,40 CHF) und Adecco (+1,0% auf 87,70 CHF). Dem Personaldienstleister dürfte u.a. der klare Sieg der Bürgerlichen in Frankreich zugute kommen, heisst es.
Die Banken, die letzte Woche sehr stark gelitten haben, erzielen zu Handelsbeginn eher mässige Gewinne. Am besten ist noch der UBS-Titel (+0,8% auf 75,90 CHF), Julius Bär gewinnen 0,3% auf 89,40 CHF, CS lediglich 0,1% auf 88,25 CHF. Die Pharmaschwergewichte legen ebenfalls nur mässig zu: Bei Roche ist es ein Plus von 0,4% auf 218,20 CHF, bei Novartis eines von 0,1% auf 67,95 CHF.
Zuhinderst im SMI sind die defensiven Werte Nestlé (-0,5% auf 465 CHF) sowie Swisscom (-0,4% auf 417,25 CHF).
Im breiten Markt seien Werte wie OC Oerlikon (+1,4%), Sulzer (+0,7%), Vögele (+1,8%) oder Implenia (unverändert), wo Investoren wie Victory oder Laxey grössere Pakete besitzen, weiter im Fokus, heisst es. Bei Oerlikon und Sulzer etwa gebe es zudem zahlreiche Optionen, die am Freitag auslaufen würden, was die Volatilität in den nächsten Tagen deutlich erhöhen dürfte. Für IC Cham ist noch kein Kurs zustande gekommen – das Unternehmen hat in der grössten Sparte Cham Paper Group den CEO ersetzt. (awp/mc/pg)