CH-Eröffnung: Deutliche Erholung – Grossbanken an der Spitze

Die US-Börsen waren vor dem Wochenende von überverkauftem Niveau aus bzw. dem tiefsten Stand seit 2003 deutlich angesprungen, der Leitindex Dow Jones gewann zum Schluss rund 6,5%.


Positiv gewertet wird zu Wochenbeginn in Handelskreisen zudem, dass sich eine Lösung rund um die Citigroup abzeichnet. Am späten Sonntagabend einigten sich die US-Regierung und das im Zuge der Finanzkrise ins Schlingern geratene Finanzhaus auf eine finanzielle Unterstützung. Unter anderem übernimmt die US-Regierung Bürgschaften von bis zu 306 Mrd USD. Die hiesigen Grossbanken stehen zu Handelsbeginn denn auch klar an der Tabellenspitze.


Kurz nach 09.30 Uhr notiert das Blue-Chips-Barometer SMI 102,20 Punkte bzw. 1,99% höher auf dem Stand von Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert 2,38% auf 721,78 Punkte, der breite Markt SPI 1,87% auf 4’336,68 Zähler.


Ganz klar an der Spitze liegen zu Handelsbeginn UBS mit einer Avance von 9,0% auf 12,37 CHF. Positiv wirken dürften neben den News zur Citigroup vor allem Aussagen von Daniel Zuberbühler, Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK), wonach der Staat weiter einspringen würde, wenn sich die Krise am Finanzmarkt verstärken und die UBS noch mehr Geld benötigen würde. Wie viele ausländische Staaten müsste auch die Eidgenossenschaft nötigenfalls mehr Eigenkapital einschiessen, sagte Zuberbühler. Die Grossbank wird am Donnerstag dieser Woche ihre dritte Generalversammlung dieses Jahr abhalten und könnte dabei News zum Zustand der Bank veröffentlichen. Auch klar im Plus, allerdings deutlich hinter UBS zurück, notieren die Aktien der zweiten Grossbank Credit Suisse mit +2,8% auf 25,60 CHF.


Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips gehören zudem die drei SLI-Titel Kühne & Nagel (+6,3% auf 64,75 CHF), OC Oerlikon (+5,9% auf 73,55 CHF) sowie Petroplus (+4,9% auf 19,18 CHF). Fundamentale News dazu gibt es keine, allerdings waren alle drei in letzter Zeit viel verloren. Letztere gilt auch für ABB, die 3,7% auf 12,36 CHF zulegen. Unter den grössten Gewinnern sind zudem Roche GS (+3,6% auf 155,90 CHF) zu finden. Der Pharmakonzern hat vorbörslich über weitere positive Studiendaten seines Krebsmedikamentes Avastin berichtet.


Einigermassen freundlich zeigen sich neben den Grossbanken auch die Versicherer: So legen Swiss Re und Swiss Life je 2,5%, ZFS 2,2% und Baloise 1,7% zu. Swiss Life hat zudem vermeldet, dass AWD-Gründer Carsten Maschmeyer seinen Anteil an Swiss Life von rund 3,5% auf 5,24% ausgebaut hat.


Am Schluss der SMI/SLI-Tabelle zeigen sich zu Beginn des Handels neben Ciba, die bezüglich Aktienkursentwicklung wegen der Übernahme durch BASF allerdings nicht mehr von grossem Interesse sind, Syngenta (-0,5% auf 179,90 CHF) sowie Nestlé (unv. bei 41,82 CHF) und Logitech (+0,6% auf 14,60 CHF). SGS (+0,9%) gehört ebenfalls zu den schwächsten Titeln. Hier fehlt mit dem am Freitagabend vermeldeten Abschluss des Aktienrückkaufprogramms ein positiver Faktor für die Aktie.


Im breiten Markt verlieren Georg Fischer nach einer Gewinnwarnung, die laut Marktkreisen schon lange eingepreist war, 1,0%. Unter den grössten Verlierer sind Esmertec (-24,8%), Tec-Sem (-24,3%) sowie die beiden Medtech-Titel SHL (-9,6%) und Oridion (-9,5%) zu finden. Stark zulegen können Meyer Burger (+9,3%), Swisslog (+8,3%), Aryzta (+8,1% nach Höherstufung durch Goldman Sachs) sowie Cytos (+8,1%). (awp/m,c/ps/15)

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