Die Ankündigung einer Erhöhung der Steuer auf Aktiengeschäfte hat dort einen kräftigen Abgabedruck an den Aktienmärkten in Schanghai und Shenzen ausgelöst. Hintergrund für die Anhebung der Steuern in China dürfte das Bemühen sein, Luft aus dem spekulativ überhitzten chinesischen Aktienmarkt zu nehmen, hiess es. Ob es sich dabei bereits um den Beginn der allseits erwarteten Korrektur handle, müsse sich erst noch weisen, heisst es allerdings in Handelskreisen.
Das Blue Chips Barometer SMI hat sich nach einem Tiefststand 10 Minuten nach Handelsbeginn bei 9315 Punkten stabilisiert und notiert um 09.30 Uhr noch 51,92 Punkte bzw. 0,55% auf dem Stand von 9’344,09 Punkten. Der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsst derweil 41,94 Punkte bzw. 0,55% auf den Stand von 7’599,69 Punkten ein.
Unternehmensnews gibt es relativ wenige, insofern halten sich die Ausschläge in relative engen Grenzen. Die grössten Verlierer sind zu Handelsbeginn ABB (-1,4% auf 25,60 CHF), Syngenta (-1,3% auf 224,70 CHF) sowie Julius Bär (-1,2% auf 88,70 CHF).
Unter den grössten Verlieren sind zudem Adecco (-1,1% auf 87,85 CHF) und Roche (-1,1% auf 224 CHF) zu finden. Grund bei Roche sind laut Händlern Kursverluste bei der japanischen Tochter Chugai. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf eine Herunterstufung von Chugai auf ‹Hold› durch die Citigroup, nachdem japanische Gesundheitsbehörden den Preis für das Krebsmedikament ‹Avastin› um 28% niedriger als erwartet festgelegt haben. Etwas auf das Sentiment drückt zudem, dass ein US-Gericht Roche wegen Nebenwirkungen beim Aknemittels Accutane zu Schadenersatz von 2,6 Mio USD verurteilt hat. Da noch mehrere Hundert Klagen dazu offen seien, könnte die Geschichte Roche noch längere Zeit verfolgen.
Am besten unter den SMI-Werten halten sich in der Eröffnungsphase SGS (+0,1% auf 1577 CHF. Der Warenprüfer hat vor Börsenbeginn zwei kleinere Akquisitionen im US-Agrarbereich vermeldet. Dies sei so erwartet worden und dementsprechend nicht sehr überraschend, aber dennoch insgesamt positiv, meinen Marktteilnehmer. Zweitbester SMI-Wert sind Baloise (+0,1% auf 126,90 CHF). Ansonsten halten sich – wie üblich in solchen Korrekturphasen – die defensiven Schwergewichte Novartis (+0,1% auf 68,70 CHF) und Nestlé (-0,1% auf 473 CHF) relativ gut.
Im breiten Markt legen Esmertec nach positiven Kommentaren der Firma zum ersten Quartal und zum Gesamtjahr 2007 um 5,1% zu. SHL gewinnen nach Quartalszahlen 1,3%, Schweizerhall nach einem Interview des VR-Präsidenten 1,5%. Basilea verlieren trotz einem beschleunigten Zulassungsverfahren für das Medikament Ceftobiprol 1,3%. Dies sei so erwartet worden, hiess es. (awp/mc/ab)