CH-Eröffnung: Erholt in die neue Woche – Gegenreaktion auf Freitag
Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Notierungen mit Fortschreiten des Tages wieder abbröckeln. Die Risikobereitschaft der Anleger sei weiter tief und das Thema «Schuldenkrise» in Südeuropa dürfte weiter gespielt werden. Weiter im Fokus stehen rund um die Steueraffäre die Banken und die Frage nach der Abschaffung des Bankgeheimnisses. Diese Woche werden beide Grossbanken das Ergebnis 2009 vorlegen.
Bis um 09.30 Uhr steigt der SMI um 0,22% auf 6’278,39 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,33% auf 960,15 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,18% auf 5’428,80 Punkte vor.
Die Grossbankenaktien der Credit Suisse (+1,0%) und UBS (+1,2%) zeigen sich im frühen Handel deutlich erholt. Die Frage, welche Bank um welche Kundendaten bestohlen wurde, hängt aber unverändert im Raum. Am Dienstag wird die UBS ihren Abschluss zeigen. Analysten erwarten zwar einen weiteren Milliardenverlust, im letzten Jahresviertel dürfte die Bank aber wieder einen Gewinn geschrieben haben. Am Donnerstag folgt die Credit Suisse mit Zahlen.
Mit Jahreszahlen bereits an die Öffentlichkeit getreten ist Ende letzter Woche Julius Bär, deren Aktien sich um 0,2% erholen. Aufgrund der Steuerdiskussion hat heute die Deutsche Bank ihr Kursziel für den Valor auf 38 von 43 CHF zurückgenommen.
Uneinheitlich tendieren die Versicherer: Während Bâloise (+0,5%) und vor allem Swiss Life (+1,1%) anziehen, werden Swiss Re um 1,1% zurückgenommen. Händler fragen sich, ob auch hier möglicherweise die Angst vor negativen Auswirkungen der hohen Staatsverschuldung von Ländern wie Griechenland seine Spuren hinterlasse. Auch bei ZFS (-0,1%) scheine die Luft nach dem Kurssprung zu den Jahresergebnissen etwas draussen.
Mit deutlichen Aufschlägen zeigen sich Syngenta (+1,7%), nachdem die Titel bereits am Freitag nach Jahreszahlen etwas zugelegt hatten. Die UBS-Analysten haben lobende Worte für den Agrochemiekonzern gefunden und das Kursziel erhöht.
Weit oben auf dem Kurstableau finden sich zyklische Werte wie ABB (+1,4%) und Holcim (+0,7%). Auch Clariant (+0,7%) und Adecco (+0,3%) werden gesucht. Swatch (-0,1%) profitieren hingegen nicht von einer satten Kurszielerhöhung durch JP Morgan auf 300 von 157 CHF. Der Uhrenhersteller wird am morgigen Dienstag das Jahresergebnis präsentieren.
Die defensiven Pharmawerte Roche (-0,3%) und Novartis (-0,3%) notieren wenig verändert, während Nestlé (+0,1%) den SMI etwas stützen.
Auch im breiten Markt ist die Nachrichtenlage eher dünn. Einzig die Energiedienst Holding hat Jahreszahlen vorgelegt, die Titel bleiben bisher aber ungehandelt.
Die grössten Gewinne gehen in der zweiten Reihe auf Orascom (+2,9%), Addex (+2,6%), Alpiq (+2,1%) und Dufry (+2,0%), während Santhera (-3,4%), Dottikon (-2,5%) und Mikron (-2,4%) deutlicher zurückgenommen werden. (awp/mc/ps/11)