CH-Eröffnung: Erholung mit kräftiger Unterstützung von Roche

Zuvor hatte eine Rede von Fed-Chef Ben Bernanke, worin er unter anderem vor Inflationsgefahren warnte, die Stimmung belastet. Getrieben wird der SMI von den guten Zahlen von Roche und der überraschenden Präsentation eines internen Nachfolgers für Franz Humer als CEO sowie von einer starken Performance von Nestlé.

Der SMI klettert bis um 9.30 Uhr um 72,48 Punkte oder 0,80% auf 9’146,55 Punkte in die Höhe. Der 30 Titel umfassende SLI zieht um 0,76% auf 1’411,78 Punkte an und der breiter gefasste SPI um 58,92 Punkte oder 0,79% auf 7’487,45 Punkte.

Roche (+1,6% auf 217,80 CHF) liegen im Anschluss an die Präsentation der Halbjahreszahlen mit an der Spitze des SMI. Das Unternehmen hat mit dem Umsatz die Erwartungen getroffen. Die Gewinnziffern lagen allerdings dank unterwartet hoher Lizenzeinnahmen deutlich über den Prognosen. Analysten zufolge ist die gute Umsatzentwicklung vor allem auf die Diagnostiksparte zurückzuführen. Der Pharmabereich habe sich hingegen im Rahmen der Analystenschätzungen bewegt und auf Produktebene hätten Avastin und Herceptin leicht enttäuscht.

Mindestens so viel zu Reden gibt aber der bevorstehende CEO-Wechsel bei Roche. Ein Teil der Kommentatoren zeigt sich wenig überrascht, ein anderer Teil dagegen schon, zumindest was den Zeitpunkt und die Person von Severin Schwan angeht. Bisher galt der CEO der Pharmadivision, William Burns, als wahrscheinlichster Nachfolger von Humer. Allgemein wird der kommende Wechsel an der Unternehmensspitze begrüsst, kursrelevant sei er jedoch kaum, hiess es in Händlerkreisen.

Noch mehr als Roche legen Swatch (I +2,9% auf 369,25 CHF; N +2,4% auf 71,40 CHF) – nach den neuesten Daten zu den Uhrenexporten – SGS (+1,8% auf 1’450 CHF) und Nestlé (+1,7% auf 472,25 CHF) zu. Nestlé profitieren dabei von einer Empfehlung von JP Morgan, von Unilever in Nestlé zu wechseln. Das Kursziel des Instituts für Nestlé liegt bei 540 CHF. Ausserdem hat ING Nestlé auf die Focus List genommen und das WSJE hat einen Artikel publiziert, nachdem Pepsi und Nestlé – mittlerweile gescheiterte – Fusionsgespräche geführt haben sollen.

Die Avancen von SGS seien als technische Gegenreaktion auf die Verluste der vergangenen Tage zu sehen, hiess es zudem.

Überdurchschnittlich halten sich noch ABB (+1,0%), während Novartis und Adecco im Rahmen des Marktes vorrücken. Am Ende des SMI finden sich Givaudan (-0,4%) sowie CS (-0,2%) als zwei von insgesamt fünf Verlierern.

Am breiten Markt verzeichnen Actelion nach Zahlen einen massiven Kurssprung von 11,6%. Das Pharmaunternehmen hat die Erwartungen der Analysten deutlich geschlagen. Das Ergebnis sei exzellent und die Pipeline voll auf Kurs, hiess es dazu unter anderem.

Gesucht sind auch Arpida (+4,6%), nach der Ankündigung einer Akquisition.

Logitech (-3,7%) fallen dagegen nach dem Semesterergebnis zurück, nachdem die Schätzungen verfehlt worden sind. Bemängelt wurde unter anderem der hohe Anstieg der Kosten. Diese hatten zum Verfehlen der Prognosen für den operativen Gewinn geführt, lautete ein Kommentar.

(awp/mc/hfu)

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