CH-Eröffnung: Erholung setzt sich fort – Grossbanken gesucht

Dort hatte die Entspannung bei den Kreditversicherungsgesellschaften den Aktien weiteren Auftrieb verliehen. Insbesondere die Grossbankentitel können sich weiter erholen.


Allerdings sei der derzeitige Aufschwung mit Vorsicht zu geniessen und mit Unsicherheiten behaftet, heisst es in einem Händlerkommentar. Händler würden die freundlichen Aktienkurse immer wieder zum Aufbau von Shortpositionen nutzen, was die hohe Volatilität erkläre. Das Auf und Ab werde sicherlich noch eine Weile andauern, denn viele Marktteilnehmer seien gegenüber Aktien nach wie vor pessimistisch eingestellt, heisst es im Kommentar weiter.


Im weiteren Handelsverlauf wird am Vormittag noch der ifo-Geschäftsklima-Index erwartet. Am Nachmittag werden Daten zu den US-Erzeugerpreisen sowie der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlichen. Vor allem die Preisdaten dürften auf grösseres Interesse bei den Anlegern stossen.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis 09.45 Uhr um 69,56 Punkte bzw. 0,91% auf den Stand von 7’685,35 Punkten. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index gewinnt 0,98% auf 1’182,30 Stellen, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,86% auf 6’290.86 Einheiten.


Relativ stark steigende Kurse verzeichnen bei den Bluechips die Bankentitel CS (+2,6% auf 54,35 CHF) sowie jene der UBS (+2,2% auf 37,36 CHF). Die Banken profitieren am stärksten von der Entspannung bei den sogenannten Monolinern. Denn am Montagabend hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s für die grössten Bondversicherer MBIA und Ambac ihre Einstufung auf «AAA» belassen. Allerdings dürfte sich der Blick auf die morgen Mittwoch anstehende ausserordentliche Generalversammlung der UBS richten, wo die Aktionäre über den Einstieg eines Staatsfonds aus Singapur und eines Investors aus dem Mittleren Osten befinden werden.


Fester tendieren auch Versicherungswerte. Swiss Re, die am Freitag über den Geschäftsabschluss orientieren, steigen um 1,9% auf 81,50 CHF. Swiss Life gewinnen 1,7% auf 266,75 CHF. Société Générale hat die Aktien des grössten Lebensversicherers in der Schweiz auf HOLD von SELL angehoben. Swiss Life wird am Donnerstag zu der Übernahme von AWD einen Zwischenbericht veröffentlichen.


Ausserdem gewinnen auch konjunktursensitive Titel wie Adecco (+1,6%), ABB (+2,3%) oder Richemont (+1,1%) überdurchschnittlich an Wert dazu. Actelion steigen gar um 3,5% auf 55,95 CHF.


Auf der Gegenseite büssen Roche 0,2% auf 204,60 CHF ein, nachdem die Genussscheine am Montag um 4,5% höher geschlossen hatten. Roche profitierten gestern von der US-Gesundheitsbehörde überraschend gewährten, beschleunigten Zulassung von Avastin bei Brustkrebs. Die Tochter Genentech teilte in der Nacht auf heute ausserdem noch mit, dass das US-Patentamt das sogenannte Cabilly-Patent für Produktionsverfahren in der Herstellung von Antikörper-Medikamenten erneut zurückgewiesen hat. Analysten zufolge dürfte dies aber kaum Auswirkungen auf den Kurs haben, da schon länger bekannt.


Schwächer tendieren zudem Nobel Biocare (-1,0% auf 254,50 CHF). Dies obwohl der Zahnimplantatehersteller nach jahrelangem Streit mit den schwedischen Gesundheitsbehörden über mögliche Qualitätsprobleme bei zwei Produkten nicht mehr überwacht wird. Allerdings habe die Einigung bereits im Januar stattgefunden und sei kaum kursrelevant, heisst es in einem Analystenkommentar.


Im breiten Markt können Georg Fischer (+1,5%), Walter Meier Holding (+4,8%), Sika (+2,9%) und vor allem EFG International (+6,3%) von der jeweiligen Jahresabschlusspublikation profitieren. Die Aktien des Genfer Pharmaunternehmens Addex geben dagegen nach Zahlen um 1,7% nach.


Die Papiere von Vontobel (-4,3%) sind im Zuge der Steueraffäre unter Druck geraten. Zwischenzeitlich haben die Titel sogar gegen 10% verloren. Gemäss einer Pressemeldungen hat die deutsche Steuerbehörde bei einer liechtensteinischen Filiale der Bank Vontobel Untersuchungen eingeleitet. (awp/mc/pg)

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