Die Vorgaben der internationalen Leitmärkte zeigen die Richtung an: Der Dow Jones Index und der Nasdaq Composite haben neue Allzeithochs erreicht, der Nikkei-225 ist auf mehr als 17’000 Punkte gestiegen.
Der Risikoappetit der Anleger ist Marktteilnehmern zufolge grösser geworden, nachdem grosse Finanzinstitute wie UBS und Citigroup ihre Verluste aus dem Kreditgeschäft offen gelegt haben. Das Schlimmste liege nun bereits hinter uns, sei die vorherrschende Meinung im Handel.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der Swiss Market Index (SMI) 62,71 Punkte bzw. 0,70% auf 9’085,26 Zähler, der Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,86% % auf 1’381,14 Punkte vor. Der Swiss Performance Index (SPI) avanciert um 0,67% auf 7’377,63 Zähler.
Vor der aufgehellten Stimmung profitieren vor allem die zuletzt gebeutelten Nachzügler wie Banken- und Finanztitel. Hier bestehe noch ein deutlicher Nachholbedarf, hiess es. Für die UBS (+2,3% auf 66 CHF) hat Morgan Stanley nach der gestrigen Gewinnwarnung das Rating auf ‹Equalweight› erhöht, auf der anderen Seite jedoch das Kursziel auf 77 von 81 CHF gesenkt.
Für die CS (+0,7% auf 14,60 CHF) hat das gleiche Institut das Kursziel ebenfalls gesenkt. Vermögensverwalterin Julius Bär gewinnen 0,9% auf 90,50 CHF. Sollte der Valor die Widerstandszone bei 90 CHF nachhaltig hinter sich lassen, seien gar die alten Höchstkurse bei 97 CHF wieder möglich, hiess es im Handel. Im breiten Markt steigen Vontobel um 3,9%.
Die Versicherer sehen Kursaufschläge in der der Bandbreite von 0,4% bei Swiss Life bis 1,2% bei ZFS.
Auch zyklische Aktien finden am Berichtstag dank dem steigenden Risikoappetit wieder vermehrt Käufer: Allen voran die zuletzt stark zurückgestutzten Adecco-Valoren steigen um 3,2% auf 71,50 CHF. ABB gewinnen 1,3% auf 31,88 CHF, Clariant 0,7% auf 14,60 CHF und Holcim 1,3% auf 131,70 CHF.
Wie meist in Phasen steigender Risikobereitschaft verlieren die defensiven Werte an Attraktivität und hinken dem Gesamtmarkt hinterher. Nestlé und Novartis büssen je 0,1% auf 522 resp. 64,35 CHF ein. Swisscom stehen unverändert bei 442,50 CHF.
Roche (Aktie +0,3% auf 213,4 CHF) hat einen neuen Chef für die Sparte Diagnostics gefunden und damit alle Top-Positionen im Management wieder besetzt: Nachfolger des Österreichers Severin Schwan, der die Leitung des Gesamtkonzerns übernimmt, wird der Deutsche Jürg Schwiezer. «Eine gute Wahl», hiess es in Handelskreisen. Es sei jedoch etwas erstaunlich, dass ein 62-jähriger zum Zug gekommen sei. Roche werde sich wohl schon in drei Jahren wieder auf die Suche nach einem neuen Spartenchef machen müssen.
Im SLI stehen SGS 2,1% höher auf 1385 CHF. Der Börsengang der Konkurrentin Bureau Veritas zeigte, dass der Warenprüfer gut aufgestellt sei und in Sachen Bewertung einen Abschlag von bis zu 20% Abschlag gegenüber Veritas aufweise. Somit bestehe auch hier Aufholpotential.
Im breiten Markt gewinnen Bossard nach Zahlen deutliche 5,2%. Der Schraubenhersteller habe mit seinen Zahlen die Erwartungen des Marktes auf allen Stufen übertroffen, hiess es. (awp/mc/pg)