Die Grenze von 6’000 Punkten im SMI ist nicht mehr weit und könnte heute oder an einem der nächsten Tage – zumindest kurzfristig – überschritten werden, heisst es in Marktkreisen. Nach dem erneuten Wochengewinn von 3,3% und einer Avance von rund 10% im Monat Juli gibt es aber auch wieder vermehrt Stimmen, die mit einer grösseren Korrektur der Märkte rechnen. «Viele Marktteilnehmer erhoffen sich eine Korrektur, weil sie den jüngsten Anstieg etwas verschlafen haben», sagte dazu eine Stimme.
Das Blue Chips Barometer SMI steht um 09.30 Uhr 0,58% höher bei 5’985,13 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 1,02% auf 901,25 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,52% auf 5’135,92.
Im Fokus bleibt die UBS-Aktie. Sie legt heute bereits wieder 4,4% zu, nachdem sie am Freitag 3,9% und über die ganze letzte Woche 5,2% dazugewonnen hat. Das Papier profitiert laut Händlern vor allem von den News zum wahrscheinlichen Vergleich mit den USA im Fall der 52’000 Kundendaten. In der Wochenendpresse hiess es u.a., die UBS müsse rund 5’000 (der 52’000) Daten herausrücken, eine Busse müsse sie zudem keine bezahlen. Auch wenn letzteres von gewissen Stimmen bezweifelt wird, scheinen die Optimisten die Oberhand zu haben.
Ob das auch morgen noch der Fall sein wird, muss sich zeigen. Dann nämlich wird die Grossbank ihr Halbjahresergebnis publizieren und da dürften wieder die erwarteten Geldabflüsse im grossen Stil sowie ein erneuter Quartalsverlust im Fokus stehen. Die anhaltende Unsicherheit bei der UBS dürfte sich in einer weiterhin hohen Volatilität manifestieren, meinen Marktteilnehmer.
Abgesehen von den UBS-News gibt es bei den Blue Chips kaum Kursrelevantes, was sich im Laufe der Woche allerdings ändern dürfte. Neben der UBS werden diese Woche unter den SMI/SLI-Titeln auch noch Givaudan (+1,2%), Swiss Re (+3,4%), Petroplus (+3,0%) und ZFS (+1,7%) Halbjahreszahlen veröffentlichen. Beim Versicherer ZFS könnte dann auch der neue CEO bekannt gegeben werden, laut einem Bericht in der Wochenendpresse steht Chief Risk Officer Axel Lehmann in der Pole Position dafür.
Positive News gibt es am Montag erneut von Roche, wobei der Titel trotzdem verliert (-0,4%). Das Medikament Avastin wurde in den USA in Kombination mit Interferon alpha zur Behandlung metastasierter Nierenzellkarzinome zugelassen, der häufigsten Form von Nierenkrebs. Neun von zehn Patienten mit Nierenkrebs leiden an einem Nierenzellkarzinom. Morgan Stanley hat zudem das Kursziel auf 200 (von 189) CHF erhöht.
Auch Novartis (-0,2%) und Nestlé (unv.) leiden etwas darunter, dass defensive Titel heute nicht sehr gefragt sind. Nestlé soll laut der britischen Zeitung «Financial Times» am in London basierten Schokoladen- und Soufflé-Hersteller Gü, der zum Verkauf steht, interessiert sein. Der Verkaufspreis sei im Bereich von 30 bis 40 Mio GBP, so das britische Finanzblatt. Zu den wenigen Verlierern bei den Blue Chips gehören ausserdem noch Sonova (-0,3%) sowie Julius Bär und Swisscom (je -0,1%).
Synthes (+0,9%) könnte etwas von einer Rating- und Kurszielerhöhung durch JP Morgan profitieren. Die Zahlen zum ersten Halbjahr hätten die Bedenken bezüglich Ertragswachstum und Margendruck gemildert, kommentiert der zuständige Analyst. Grössere Gewinne gibt es – ohne fundamentale News – ausserdem noch für Clariant (+3,0%), ABB (+1,9%) oder Richemont (+1,8%).
Im breiten Markt legen die Aktien der Beteiligungsgesellschaft APEN, der früheren AIG Private Equity, erneut einen Drittel zu. Das Papier notiert somit über 100% höher als vor Wochenfrist. Stark zeigen sich auch Uster (+12,5%) oder erneut Cytos (+5,7%). (awp/mc/ps/13)