CH-Eröffnung: Erneut schwach – Banken unter Druck

Tendenziell unter Druck geraten am Berichtstag zyklische Werte und Banken, ebenso wie Technologiewerte. Mittlerweile grassierten echte Rezessionsängste, hiess es im Handel. Diese dürften sich nicht nur auf die USA beschränken. Nach Einschätzung von Alan Greenspan befindet sich die US-Wirtschaft bereits in der Rezession. Einzig die defensiven Pharmawerte stemmen sich dem negativen Trend einigermassen entgegen.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis 09.35 Uhr 131,90 Punkte bzw. 1,65% auf 7’842,02 Zähler. Nachdem mit dem Fall unter die Marke von 8’000 Punkte die Novembertiefstwerte unterschritten wurden, bleibe das Momentum auch aus technischer Sicht negativ. Der Weg bis zur nächsten Unterstützung bei 7’200 Punkten sei nun offen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt derweil 1,94% auf 1’179,70 Punkte ab, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,67% auf 6’355,18 Stellen.


Die Grossbankenaktien UBS (-4,2% auf 46,14 CHF) und CS (-5,3% auf 59 CHF) befinden sich auf Sinkflug. Die Meldung der Citigroup vom Vortag, dass nun auch auf Konsumkredite Abschreibungen fällig wurden, habe die Anleger aufgeschreckt, hiess es im Handel. Die Titel zeichneten nun die nach Europaschluss erlitten Verluste der US-Bankenwerte nach. Bis zu der am Nachmittag anstehenden Ergebnispublikation von J.P. Morgan dürfte sich kaum jemand in diesen Werten positionieren, hiess es.


Die Aktien der Vermögensverwalterin Julius Bär halten mit +0,1% auf 79,55 CHF alleine das Fähnlein der Kursgewinner hoch.


Ihrer Reputation als sichere Häfen werden im Eröffnungsgeschäft die defensiven Roche (-0,4% auf 197,40 CHF), Novartis (gehalten bei 61,75 CHF) und Nestlé (-0,4% auf 479 CHF) gerecht.


Mit deutlichen Abgaben präsentieren sich auch konjunktursensitive Werte wie Clariant (-4,7% auf 8,25 CHF), Richemont (-3,1% auf 61,90 CHF), Swatch (-1,9% auf 267,50 CHF), ABB (-3,9% auf 26,50 CHF) und Adecco (-2,5% auf 53,40 CHF). Der hält laut seinem CEO Dieter Scheiff trotz dem seit nunmehr zwölf Monaten rückläufigen Zeitarbeitsmarkt in den USA an den Mittelfristzielen fest.


Aus dem SLI hat der Warenprüfkonzern SGS (+2,7% auf 1’250 CHF) sein Jahresergebnis vorgelegt. Die Zahlen lagen mehr oder in oder knapp über den Erwartungen; der Konzern hat zudem eine deutlich höhere Dividende angekündigt.


Im breiten Markt werden die Aktien der kleinen Pharmagesellschaften Speedel (-11,6%) oder Addex (-9,7%) verkauft; Arpida (-5,6%) stehen nicht viel nach. Der ‹Intel-Shock› lässt Werte wie Meyer Burger (-9,5%), Micronas (-7%) und Ascom (-5,1%) auf den Verkaufslisten nach vorne rücken. (awp/mc/pg)

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