CH-Eröffnung: Erneut tiefer – vor allem wegen Nestlé

Die Stimmung an den Börsen bleibt von den Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung und einer entsprechenden Zurückhaltung geprägt. Nach den markanten Verluste der letzten Tage sei nun aber eine Konsolidierung angesagt, hiess es in Börsenkreisen.


Auch aus charttechnischer Sicht gebe es derzeit mit einer starken Unterstützung bei 8’510 Punkten zumindest kurzfristig positive Zeichen. Mittelfristig bleibe das Bild aber negativ.


Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.20 Uhr 22,21 Punkte oder 0,26% tiefer bei 8’522,38 Punkten und der Swiss Performance Index (SPI) verliert 0,20% auf 6’934,97 Punkte. Der nach Gewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) ist dagegen um 0,02% auf 1’293,70 Punkte knapp in die Gewinnzone vorgerückt.


Nestlé (-1,6% auf 528,50 CHF) führen für einmal die Liste der Verlierer an. Der Titel wird gleich von zwei Rückstufungen belastet. Einerseits hat die Deutsche Bank die Aktie auf ‹Hold› zurückgenommen, andererseit die UBS auf ‹Neutral›.


Ebenfalls zur nur noch kleinen Anzahl der Titel im roten Bereich gehören Novartis (-0,6% auf 62,45 CHF). Merrill Lynch hat Novartis auf die Liste der am wenigsten beliebten Titel genommen, Roche dafür auf die ‹Most preferred›-Liste. Entsprechend ist die Entwicklung von Roche (+0,1% auf 198,80 CHF) gegenläufig zu Novartis.


Von den Finanzwerten notieren CS derzeit unverändert bei 68,55 CHF, während UBS (+0,1% auf 53,80 CHF) und Julius Bär (+0,3% auf 93,40 CHF) leichte Gewinne verzeichnen. Noch mehr legen die Versicherungen zu, am meisten ZFS (+0,8% auf 333,50 CHF).


Die Spitze des SMI zieren derzeit Adecco (+1,7% auf 61 CHF), Swatch (+0,9% auf 328,25 CHF) und ABB (+0,9% auf 31,24 CHF). ABB wird dabei von einem Grossauftrag aus China über 440 Mio USD gestützt. ABB baut von West- nach Ostchina eine Starkstromleitung, welche mit rund 2’000 Kilomtern die längste der Welt werden soll.


Von einem Auftrag aus Asien profitieren auch Meyer Burger aus dem breiten Markt. Die Aktie des Solarindustrie-Zulieferers, mit einem Plus von 550% seit Jahresbeginn wohl der Überflieger im Gesamtjahr, legt nach einem technisch bedingten Handelsstopp zu Beginn nun 3,9% zu. Inficon (+1,4%) erhalten ebenfalls von einem Auftrag Rückenwind.


Im SLI fallen Geberit (+1,7% auf 156,70 CHF) positiv auf. CEO Albert Baehny hat in einem Interview einmal mehr die Probleme der Abschwächung auf dem für Geberit wichtigen deutschen Baumarkt relativiert und darauf verwiesen, dass Geberit dies mit den anderen Märkten kompensieren könne. Die Aktie war in der zweiten Jahreshälfte wegen des schwachen Baumarktes in Deutschland sehr stark unter Druck gekommen.


Im breiten Markt ziehen Georg Fischer nach Bekanntgabe des Nachfolgers für den abtretenden CEO Kurt Stirnemann um 1,6% an. Die Ernennung von Yves Serra wird in Analytenkreisen positiv eingestuft. Es sei begrüssenswert, dass ein interner Nachfolger gefunden werden konnte und dass die frühe Regelung einen reibungslosen Übergang garantiere, so die Einschätzung der Bank Vontobel. (awp/mc/pg)

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