CH-Eröffnung: Eröffnung: Fester – Erholung nach Rosskur am Vortag

Die Investoren in Asien zweifelten unterdessen an einer nachhaltigen Stabilisierung der Finanzmärkte und liessen den Nikkei-225 sehr schwach schliessen. Die Wogen an den Finanzmärkten, nach der Rosskur am Vortag, seien noch nicht geglättet, kommentieren Teilnehmer. Nach wie vor hätten die Politiker das Sagen. So habe der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble in einem Zeitungsinterview von «Finanzmärkten ausser Kontrolle» gesprochen. «Das riecht nach weiteren Regulierungen», vermutet eine Beobachterin.


Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr um 0,69% höher bei 6’418,25 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,68% auf 979,54 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,60% auf 5’656,84.


Aufwärts geht es für die Finanzwerte. Diese hatten am Vortag massiv unter dem Verbot ungedeckter Leerverkäufe in Deutschland gelitten. Die Grossbanken UBS (+1,8%) und CS (+1,0%) legen nun ebenso zu wie Julius Bär (1,3%). Die Titel der Versicherer Swiss Life (+1,1%) und Swiss Re (+1,1%) hatten zuletzt noch deutlicher verloren und machen nur einen Teil der Verluste wieder wett.


Roche (+0,8%) und Novartis (+0,5%) verteuern sich ebenfalls. Bei Novartis belastet offensichtlich die Nachricht nicht, dass ein US-Gericht das Unternehmen wegen Benachteiligung von Frauen zu einer Strafzahlung von 250 Mio USD verurteilt hat. Das seien «Peanuts», meint ein Händler.


Die Experten von Merrill Lynch haben unterdessen ihre Sektorempfehlungen überarbeitet und im Rahmen dessen den Healthcare-Sektor auf Overweight angehoben. Als Grund nennen die Experten u.a. die Wachstumschancen der Branche in den Emerging Markets, die attraktive Bewertung sowie den defensiven Charakter des Sektors.


Die Titel des Indexschwergewichts Nestlé (+0,3%) notieren etwas fester und bremsen den Markt in seiner Aufwärtstendenz leicht ab.


Swatch (+1,3%) und Richemont (+1,4%) legen mit am deutlichsten zu. Richemont verhandelt einem Pressebericht zufolge über einen Einstieg beim Münchener Brillenhersteller Rodenstock.


Lonza (unv.) schloss unterdessen die am vergangenen Dienstag die in der Vorwoche angekündigte Akquisition der US-Gesellschaft MODA Technology Partners ab.


Am Tabellenende sind hingegen Kühne + Nagel (-1,6%) zu finden, wobei die Verluste komplett auf Kosten eines Dividendenabgangs gehen.


In der zweiten Reihe stehen Santhera (-45,2%) unter massivem Verkaufsdruck. Das Unternehmen erlitt einen herben Rückschlag und teilte mit, in einer Studie mit Catena in Friedreich-Ataxie den primären Endpunkt verfehlt zu haben.


Dufry (+2,4%) reagieren mit Kursgewinnen auf die Zahlenvorlage zum ersten Quartal. Der Reisedetailhändler konnte sowohl seinen Umsatz als auch den Gewinn teils kräftig steigern. Inficon (ungehandelt) meldet derweil den Vollzug der Übernahme der Micro-Gas-Chromatographie-Produktelinie von Agilent Technologies.


An der Tabellenspitze weit oben stehen CKW (+3,1%) und Alpiq (+2,7%), während OC Oerlikon (-2,1%) die Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage fortsetzen.


(awp/mc/hfu/16)

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