Die Credit Suisse etwa äussert sich zuversichtlich zum Gesamtmarkt und hat ihr 12-Monats-Ziel für den SMI von zuletzt 6’000 auf 6’400 Punkte erhöht, was einem Aufwärtspotenzial von 7% entspricht. Die Analysten wären jedoch nicht überrascht, wenn das Ziel vor dem Hintergrund von besser als erwarteten Gewinnen, starken wirtschaftlichen Impulsen und einer niedrigen Inflation übertroffen würde, heisst es.
Bis um 09.30 steigt der SMI um 0,50% auf 6’062,46 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gewinnt 0,64% auf 928,67 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,38% auf 5’210,67 Punkte.
Zum Wochenschluss könnte der (kleine) Verfall an der Terminbörse Eurex die Kurse etwas bewegen, meinen Händler. Daneben könnten auch die Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone, Deutschland und Frankreich sowie am Nachmittag die Baudaten aus den USA für erhöhte Volatilität sorgen.
UBS (+5,0%) weiten ihre deutlichen Vortagesgewinne (+4,5%) weiter aus. Die Titel haussierten am Donnerstag, nachdem der Bund bekannt gegeben hatte, dass er seine Pflichtwandelanleihe vollständig mit einem Zuteilungspreis von 16,50 CHF pro Titel an institutionelle Investoren im In- und Ausland verkauft hat. Dies lasse auf wiedererlangtes Vertrauen in die Grossbank schliessen, heisst es.
CS (+1,0%) und Julius Bär (+1,7%) sind ebenfalls überdurchschnittlich gesucht. Für Julius Bär hat die Credit Suisse das Kursziel erhöht. Die Ertragsrückgänge im 2008 und dem ersten Halbjahr 2009 seien zyklischer und nicht struktureller Natur, meint der zuständige Analyst. Der Börsengang des Asset Management Geschäfts in den USA (Artio) werde zudem die Kapitalbasis weiter verstärken.
Mit an der Spitze des SMI/SLI finden sich wie bereits am Vortag Holcim (+1,7%). Am Vortag schlossen die Titel nach Zahlen mit einem Plus von 5,7%. Im Nachgang an die Zahlenpublikation haben heute Credit Suisse, Citigroup und JPMorgan ihre Kursziele für die Aktien des Zementherstellers erhöht. Auch Petroplus (+3,2%), SGS (+1,8%) und OC Oerlikon (+0,9%) zählen zu den grössten Kursgewinnern.
Auf der Gegenseite halten Lonza (-5,1%) die rote Laterne unter den Blue-Chips. Die UBS hat das Rating für die Titel des Lifescience-Konzerns auf «Sell» (von Neutral) gesenkt und das Kursziel zurückgenommen. Er sehe derzeit nicht, wie das Unternehmen sein EBIT-Wachstumsziel von 15% bis 20% im härter werdenden Biopharma-Markt erreichen könne, schreibt ein Analyst in einem Kommentar.
Lonza selber hat vorbörslich ein unverbindliches Angebot für den Erwerb der kanadischen Patheon Inc. zu einem Preis von 3,55 USD pro Aktie oder insgesamt 460 Mio USD bekannt gegeben. Mit der Übernahme will sich Lonza im Pharmabereich verstärken. Der mögliche Zukauf sei auf den ersten Blick sinnvoll, heisst es am Markt. Aufgrund steigende Kostendrucks könnten nämlich die Produktionsauslagerungen von Pharmaunternehmen aufgrund von steigendem Kostendruck weiter anhalten, wovon Lonza profitieren dürfte.
Im breiten Markt steigen Von Roll (+3,3%) nach Zahlen und nach Aussagen des CEO in einem Interview mit AWP. Von Analysten-Seite wird das Ergebnis als besser als erwartet taxiert, insbesondere die Performance von Elco Transformers, und der Cashflow beeindrucke.
Ebenfalls nach Zahlen steigen COS (+4,1%), Looser (+2,8%), Berner Kantonalbank (+0,9%) oder Alpiq (+0,2%). Unverändert notieren nach der Ergebnispublikation Mobilezone, Zehnder und die Bank CA St. Gallen. Für Winterthur Technology resultiert nach dem Zahlenausweis dagegen eine Minus von 0,7%. (awp/mc/pg/15)