CH-Eröffnung: Etwas fester – Actelion legen kräftig zu
Im frühen Handelsverlauf legen vor allem die Papiere von Roche nach Bekanntwerden von Details zu einem Sparprogramm und die Titel der Actelion nach Übernahmespekulationen zu.
Die Stimmung in der Investorengemeinde scheint sich etwas aufzuhellen. Dies trotz anhaltender Unsicherheiten über die Schuldenkrise in Irland sowie deren Auswirkungen auf den Euroraum. Impulse könnten am Nachmittag aus den USA kommen, wenn die Baubeginne für Oktober veröffentlicht werden. «Es stehe zu befürchten, dass der Immobilienmarkt weiter nicht in Schwung kommt», lautet dazu ein Kommentar eines Händlers.
Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,31% höher bei 6`496,73 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,45% auf 1`016,12 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 5`781,03 Punkte.
Actelion (+9,1%) haussieren nach dem Aufkommen von Übernahmegerüchten. Am Dienstagabend wurde bekannt, dass der weltgrösste Biotechnologie-Konzern Amgen ein Übernahmeangebot für den Konzern prüft. Am Mittwochmorgen erklärte Actelion, dass sich das Unternehmen im «regulären Dialog» mit anderen Industrieunternehmen befinde. Weitere Kommentare würden nicht abgegeben. Nach Ansicht der ZKB sind die jüngsten Aussagen dahingehend zu interpretieren, dass die Gesellschaft entweder eine Akquisition plant oder, dass Actelion angegangen worden ist, um eventuell übernommen zu werden.
Roche (+1,4%) kündigte mit «Operational Excellence» ein neues Sparprogramm an. Damit will das Pharmaunternehmen ab dem Jahr 2012 rund 2,4 Mrd CHF jährlich einsparen, die Kosten dafür werden auf rund 2,7 Mrd CHF veranschlagt. Im Rahmen des Programmes sollen rund 4`800 Stellen oder 6% des Personalbestandes abgebaut werden. In einem ersten Kommentar bezeichnet die ZKB die angestrebten Kosteneinsparungen als «relativ hoch». Die Massnahmen würden, insbesondere auch was die Höhe der Einsparungen betreffe, «etwas ausgeprägter» ausfallen als bisher erwartet. Zudem werde im Gegensatz zu diversen Markterwartungen auch die Forschung und Produktentwicklung umfassender restrukturiert, so der Kommentar weiter. Konkurrent Novartis (+0,1%) legen deutlich weniger zu.
Lonza (+1,3%) profitieren offensichtlich vom Investorentag. «Wir erachten den ersten Tag langfristig als interessant, da viele der getroffenen Initiativen den Umsatz über 2013 hinaus ankurbeln könnten», kommentieren die Experten der Bank Vontobel.
ZFS (+0,7%) gab den Verkauf seines 50%-Anteils am gemeinsam mit Unnim gehaltenen spanischen Versicherungsgesellschaften bekannt. Der Abschluss der Transaktion ist im ersten Quartal geplant, als Verkaufsbetrag wurde die Summe von 388 Mio USD vereinbart, hiess es.
Die Titel des Indexschwergewichts Nestlé (-0,5%) verlieren derweil an Boden und bremsen den Leitindex. Ein wenig entlastet wird der SMI von der Aufwärtsbewegung der ABB-Titel (+1,0%).
Bei den sonstigen Finanzwerten notieren UBS (+0,4%) im Plus, während die CS (+0,2%) etwas weniger zulegen. Die UBS hatte am Vortag die Mittelfristziele bestätigt. Swiss Re (+0,2%) tendieren ebenfalls gut behauptet.
In der zweiten Reihe können die Titel der Kaba (+0,8%) Boden gewinnen. Der Sicherheitstechnik-Konzern prüft nach eigenen Angaben verschiedene strategische Optionen für sein Business Segment «Door Automation». Unter anderem liefen auch Gespräche mit Interessenten bezüglich Kooperation oder Verkauf, hiess es in einer Mitteilung am Dienstagabend.
Zu den Gewinnern gehören die Papiere der EGL (+2,8%), Flughafen (1,9%) sowie Basilea (+3,7%). Weit oben auf der Liste der Verlierer stehen Tornos (-3,1%), Meyer Burger (-3,5%) sowie AFG (-3,0%). (awp/mc/ss/09)