CH-Eröffnung: Etwas fester – Finanzsektor stark
In Asien hat der Nikkei dagegen mit einem Minus geschlossen. Abgesehen von den Zahlenausweisen einiger Unternehmen aus der zweiten Reihe sei die Nachrichtenlage dünn, hiess es im Handel. Daher werde mit einem ruhigen Handelstag gerechnet, zumal auch von der Konjunkturseite kaum Impulse zu erwarten seien. Allerdings richten Marktteilnehmer ihren Blick mit Spannung auf die für den Nachmittag angesetzte Rede von Fed-Chef Ben Bernanke. Die Anleger hofften, dass Bernanke eine baldige Unterstützung für die US-Hypothekenfinanzierer in Aussicht stelle, hiess es am Markt.
Bis um 09.30 Uhr gewinnt der SMI 0,29% bzw. 20,21 Stellen auf 7’020,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI steigt derweil 0,38% auf 1’045,72 Einheiten und der breite SPI 0,25% auf 5’879,80 Punkte.
An der SMI-/SLI-Spite bewegen sich UBS (+2,6% auf 22,38 CHF), CS (+0,8% auf 49,34 CHF) notieren etwas darunter. Die Papiere der Bankenwerte profitieren von der späten Erholung der US-Finanzpapiere. Händler verwiesen beim gestrigen Aufschwung auf Gerüchte, wonach die US-Notenbank dem schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Fannie Mae 10 Mrd USD zuschiessen will. In diesem Zusammenhang dürfte heute besonders die Rede von Ben Bernanke interessieren.
Auch die meisten Assekuranzen profitieren vom verbesserten Branchensentiment. Am deutlichsten legen Swiss Life (+1,2% auf 227,10 CHF) zu, ungeachtet des jüngst erlittenen Rückschlags im Zusammenhang mit der geplanten Annäherung an MLP. So sind beim Finanzdienstleister über eine Kapitalerhöhung neue Investoren eingestiegen, als Verteidigung gegen eine ungewollte Übernahme. Verluste gibt es im Versicherungssektor einzig für Swiss Re (-0,6% auf 65,30 CHF). Am Markt werden Gerüchte kolpoltiert, wonach beim Rückversicherer eine Gewinnwarnung zu erwarten sei.
Grössere Gewinne gibt es auch für Swatch (+1,8% auf 253,00 CHF) und Richemont (+0,9% auf 61,45 CHF), nachdem die Luxusgüterwerte am Donnerstag angesichts des verlangsamten Wachstums bei den Uhrenexporten das Schlusslicht im SMI gebildet hatten.
Holcim (+0,4% auf 76,75 CHF) notieren nach Vortagesverlusten ebenfalls fester, ungeachtet diverser Kurszielsenkungen. Credit Suisse, JPMorgan, Goldman Sachs und Vontobel haben im Nachgang an die gestern präsentierten Zahlen ihre Kursziele für Holcim reduziert. Das Ergebnis sowie der Ausblick seien leicht enttäuschend ausgefallen, heisst es im Kommentar von JPMorgan.
Währen Novartis (+0,6% auf 60,55 CHF) über dem Marktdurchschnitt zulegen, gehen Roche (-0,2% auf 181,70 CHF) im Minus um. Die ebenfalls defensiven Nestlé (-0,3% auf 48,00 CHF) verlieren noch deutlicher. Goldman Sachs hat den Titel aufgrund der jüngsten Kursentwicklung von der Pan-Europe Conviction Buy List gestrichen, bestätigt aber die Einstufung Buy. Auch das Kursziel haben die Experten angehoben.
Die rote Laterne halten im SMI/SLI Petroplus (-0,8% auf 47,40 CHF) und ABB (-0,6% auf 25,20 CHF), die bereits am Vortag mit einem Minus schlossen.
Am breiten Markt steigen Sulzer (+4,4%) nach soliden Halbjahreszahlen. Im Handel wird das Ergebnis als operativ stark bezeichnet, auch der Ausblick und die erhöhten Ziele seien positiv. Auch Interroll (+1,6%) avancieren. Die Gruppe hat von der finnischen Post einen zweistelligen Millionen-Auftrag erhalten. Händler werten die Neuigkeit als positiv.
Die Aktien der aus dem Zusammenschluss der Hiestand mit der irischen IAWS entstandenen Aryzta werden heute zum ersten mal gehandelt. Aryzta haben den Handel bei 57,70 CHF eröffnet und notieren zum Berichtszeitpunkt bei 58,10 CHF.
Verluste gibt es für Santhera (-1,2%) oder Precious Woods (-0,9%) nach Zahlen. (awp/mc/gh/18)