Nachdem sich die Märkte in Europa am Vortag robust gegenüber dem enttäuschenden US-Verbrauchervertrauen zeigten, sind einige Teilnehmer kaum überrascht, dass es zu weitern Aufschlägen kommt. Andere Marktbeobachter schliessen jedoch nicht aus, dass es nach einer vollen Woche mit Kursgewinnen im weiteren Verlauf der Sitzung zu Gewinnmitnahmen kommen könnte.
Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt um 09.30 Uhr um 0,44% auf 6’302,50 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt derweil um 0,63% auf 971,03 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,36% auf 5’566,39 Stellen.
Das globale Rally der Finanzwerte setzt sich auch am hiesigen Markt fort. Die Banken knüpften denn auch an die Vortagesgewinne, wenn auch in verminderter Form, an. UBS legen 1,4% und CS um 1,7% zu. UBS hatten sich am Vortag nach positiven Quartalszahlen mehr als 11% verteuert, CS legten im Gefolge knapp 6% zu. Julius Bär steigen aktuell um 0,9%. Die Versicherungstitel von Swiss Re (+0,9%) und ZFS (+0,9%) legen im Sog ebenfalls zu.
Am deutlichsten nach oben geht es bei Transocean (+2,1%). Die ZKB erhöhte die Einstufung auf «Marktgewichten» von «Untergewichten». Durch den zuletzt markanten Kursrückgang der Aktie seien nun sowohl die gestiegenen Risiken als auch die antizipierte Verschlechterung des Unternehmens- und Branchenausblicks – insbesondere der grössere operative Margendruck – verstärkt eskomptiert worden, schreiben die Analysten.
Ein kräftiges Plus verbuchen Swatch (+0,8%) und Richemont (+1,2%). Der Luxusgüterkonzern und Branchennachbar LVMH konnte auf allen Stufen die Markterwartungen übertreffen.
ABB (+0,3) steigen etwas weniger als der Markt an. Das Industrieunternehmen erhöhte den Anteil an der indischen Tochtergesellschaft ABB Indien wie geplant auf 75%. Die ZKB wertet die Neuigkeit als «leicht positiv». Weitere konjunktursensitive Titel wie Holcim (+0,5%) legen ebenso zu.
Die Indexschwergewichte tendieren dagegen uneinheitlich. Roche (+0,2%) und Novartis (+0,6%) stellen sich besser, Nestlé (-0,6%) schlechter als der Gesamtmarkt.
Bei Syngenta (-0,7%) kommt es zu Verlusten. J.P. Morgan senkte die Titel auf «Neutral» von «Overweight». Unklarheit bezüglich der Dauer und der Tiefe des Preisdrucks nennen die Experten als Ursache.
Bei den Nebenwerten stehen EGL (-0,3%) im Blick der Anleger. Der Stromkonzern veröffentlichte eine Gewinnwarnung, und die ZKB schreibt von einer «erhöhte Kadenz der negativen Nachrichten». EFG (-11,8) leiden deutlich unter dem im ersten Halbjahr wegen Wertminderungen eingefahrenen Millionenverlust.
Day Software (+31,6% auf 138,20 CHF) hat vom US-amerikanischen Branchenriesen Adobe Systems ein Übernahmeangebot erhalten. Die Amerikaner offerieren 139 CHF netto je Aktie. ADB (-5,0%) erlitt im ersten Halbjahr einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Addex (-0,3%) verringerte unterdessen den Reinverlust und die Walliser Kantonalbank (ungehandelt) steigerte im ersten Halbjahr den Bruttogewinn. (awp/mc/ps/09)