CH-Eröffnung: Etwas fester – Schwergewichte verweigern Gefolgschaft

Vieles spreche im Moment für eine Fortsetzung der Verschnaufpause, eventuell müsse sich der Markt gar auf eine längere Konsolidierung einstellen. Neue Impulse könnten vom deutschen ZEW-Konjunktur-Index ausgehen und dann am Nachmittag von neuen Daten zum US-Immobilienmarkt.


Um 09.40 Uhr steht der SMI 17,63 Punkte oder 0,19% höher auf 9’383,36 Stellen, der breiter gefasste SPI gewinnt 13,14 Zähler oder 0,17% auf 7’647,85 Punkte.


Als klare Spitzenreiter des SMI haben sich die Adecco-Aktien mit einem Aufschlag von 1,3% auf 93,35 CHF etabliert. Die am Vortag kommunizierte Akquisition der deutschen Tuja-Gruppe wird von Analysten wohlwollend kommentiert und bescherte der Aktie Kurszielerhöhungen durch die UBS, Merrill Lynch, Goldman Sachs und die Bank Vontobel.


Die Aktien der Credit Suisse (+0,6% auf 92,20 CHF) profitieren von einem Entscheid des Obersten Gerichtes in den USA, wonach es für seine Vorgehensweise bei Börsengängen in den 90er-Jahren nicht kartellrechtlich belangt werden kann und somit keine Sammelklagen gewärtigen muss. UBS Namen rücken um 0,2% auf 78 CHF vor. Die Versicherer sehen ZFS (+0,8% auf 387,50 CHF) vorne.


Mit den wiedererwachten Übernahmephantasien im Chemiesektor rücken Ciba um 0,6% auf 80,10 CHF und Clariant um 0,7% auf 20,30 CHF vor. Givaudan gewinnen nach einem starken Vortag weitere 0,7% auf 1’251 CHF. Händlern zufolge wurden auf fallende Kurse setzende Marktteilnehmer beim Verfall am Freitag auf dem falschen Fuss erwischt – diese deckten sich nun mit den Titeln ein.


Händler kolportieren am Berichtstag Gerüchte, wonach sich Swatch Group zur Einführung einer Einheitsaktie durchringen könnte. Die kommende Index-Reorganisation der Schweizer Börse zwinge die Gesellschaft dazu, hiess es. Die Namenaktie stagniert bei 70 CHF, der Inhaber verliert 0,1% auf 351,25 CHF. Neue Impulse für die Titel stehen am Donnerstag mit den Uhrenexporten auf dem Programm.


Die defensiven Schwergewichte bleiben wenig favorisiert und verweigern dem SMI einmal mehr die Gefolgschaft nach oben. Roche(gehalten bei 218,60 CHF) erwirbt die amerikanische NimbleGen für 272,5 Mio USD und stärkt damit seine Stellung in der Genomforschung. Novartis sinken um 0,1% auf 69,20 CHF und Nestlé stehen gehalten bei 466,50 CHF.


Im breiten Markt gewinnen Barry Callebaut 2,5% auf 1’055 CHF. Der Kakao- und Schokoladenproduzent hat einen grossen Auftrag von Cadbury Schweppes an Land gezogen und wird künftig die Cadbury-Fabriken in Polen beliefern. Damit verdopple sich das jährliche Liefervolumen von Kakaomasse und Flüssigschokolade.


Also stürzen nach einer Gewinnwarnung um 5% auf 67 CHF ab. Die Muttergesellschaft Schindler (N: -0,7% auf 81,25 CHF) betonte, der Verlust der Tochter tangiere die eigenen Gewinnprognosen nicht.


Der Immobilienkonzern Züblin (Aktie: +2,5%) zeigte für das abgelaufene Jahr wie erwartet einen 70% höheren Reingewinn vor. Analysten bemängeln allerdings die Gewinnqualität – sei doch der Anstieg in erster Linie durch Neubewertungsgewinne zu Stande gekommen. Bachem (-0,3%) hat von Merck den Geschäftszweig Clinalfa übernommen und erweitert damit sein Spektrum um biologisch aktive Peptide und andere biologisch aktive Produkte. (awp/mc/pg)

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