CH-Eröffnung: Etwas fester – SMI erholt sich

Die Berichtssaison neigt sich allmählich dem Ende zu. In der Schweiz haben mit Hügli, Goldbach Media, u-blox und Swissmetal lediglich Unternehmen aus der zweiten Reihe Halbjahreszahlen publiziert. Damit dürften Konjunkturdaten in den Fokus rücken. Über Erwarten gut sind die BIP-Zahlen für das zweite Quartal in Deutschland ausgefallen. Die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten dürften sich jedoch stärker auf die Entwicklung an den Börsen weltweit auswirken, meinen Händler.

Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr um 0,55% höher auf den Stand von 6’314,03 Punkten. Damit rückt der Schlussstand der Vorwoche von 6’321,36 Punkten in greifbare Nähe. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,59% auf 966,00 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legt 0,50% auf 5’570,79 Punkte zu.

Die Finanzwerte gehören am Freitag zu den Kurstreibern im SMI/SLI und können damit zuletzt verlorenes Terrain wieder zurückgewinnen. Dabei steigen Julius Bär um 1,4%, Swiss Re um 1,3% oder UBS um 0,9%. Credit Suisse stehen mit plus 0,3% hinten an.

Überdurchschnittlich fester notieren auch Petroplus (+1,0%), die somit die gestrigen Kursverluste von beinahe 4,5% teilweise wieder kompensieren können. Am Donnerstag machten Spekulationen die Runde, wonach sich ein oder mehrere Grossaktionäre die Absicht haben, sich von ihren Petroplus-Papieren zu trennen.

Transocean gewinnen 0,8% dazu. Gemäss dem monatlich veröffentlichten Flottenbericht hat Transocean für zwei Bohrinseln mit Chevron neue Verträge abschliessen können. Dies sei erfreulich, schreibt die ZKB. Allerdings liege die vereinbarte Tagesrate für die Bohranlagen deutlich unter derjenigen im laufenden Vertrag. Dagegen zeichnet sich das Ende des Ölausflusses im Golf von Mexiko immer deutlicher ab.

Gestützt wird der Markt von Roche. Die Genussscheine klettern um 0,7% in die Höhe. Novartis (+0,2%) und Nestlé (+0,5%) legen etwas verhaltener zu. Nestlé weisen seit der Publikation der Halbjahreszahlen am Mittwoch eine starke Performance aus.

Adecco (-0,1% auf 51,95 CHF) stehen dagegen weiterhin – wenn auch nur leicht – unter Druck. Der Quartalsbericht vom Mittwoch, die Ratingreduktionen in der Folge und Konjunktursorgen lösten eine Verkaufswelle aus. Am Dienstag hatten Adecco noch auf 55,60 CHF geschlossen. Am Freitag senkte Merrill Lynch das Rating für Adecco auf «Underperform» (bisher «Neutral») mit einem Kursziel von 50 (bisher 60) CHF.

Geberit verlieren ebenfalls 0,1%. Die Aktien des Sanitärtechnikers hatten am Donnerstag nach gemäss Analysten «soliden» Zahlen bereits um 2,8% nachgegeben.

Im breiten Markt kommt es zu einer Grossfusion. Die Schindler-Tochter Also schliesst sich mit der deutschen Actebis zusammen. Es entsteht ein Konzern mit einem Umsatz von rund 10 Mrd CHF. Da Also kotiert ist, wird das neue Unternehmen unter dem Dach der Also Holding zusammengeführt. Also reagieren mit einem Plus von 23,4% auf die Nachricht. Der zwischenzeitliche Kurssprung um über 60% sei möglicherweise auf Misstrades zurückzuführen, erklärte ein Händler. Die Partizipationsscheine von Schindler legen um 4,7% zu.

Derweil verzeichnen Santhera einen markanten Kursanstieg von 17,3%. Marktbeobachter führen die Avancen auf den vorbörslich bekannt gegebenen Patentschutz in Europa für Catena/Sovrima (Idebenone) bei Muskeldystrophien zurück. In den USA ist ein entsprechender Patentantrag noch hängig.

Die Aktien von u-blox steigen nach Halbjahreszahlen und dem erhöhten Ausblick um 6,0%. Ebenfalls nach Zahlen gewinnen Hügli leichte 0,5% dazu und die Aktien von Goldbach Media 2,1%. Swissmetal sind, auch nach Zahlen, noch ungehandelt. (awp/mc/gh/15)

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