In der weiteren Handelswoche dürfte die Berichtssaison stärker in den Blick rücken, diese Woche machen mit Roche und Syngenta die ersten beiden Blue Chips ihre Aufwartung. Die US-Berichtssaison wird bereits ab Dienstag in Schwung kommen, wenn Intel sich zum Verlauf des dritten Quartals äussert. Am Mittwoch fällt dann der Startschuss für den Bankensektor mit dem Quartalsbericht von J.P. Morgan.
Der Leitindex SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,07% auf 6’367,78 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,12% auf 982,48 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,08% auf 5’659,38 Zähler.
Im Vorfeld der Ergebnispublikation sind die Titel des Agrochemiekonzerns Syngenta (+2,3% auf 261,60 CHF) gesucht. Gestützt werden die Titel von einer Erstabdeckung durch Barclays mit «Equal Weight» und einem Kursziel von 286,20 CHF. Die Experten gehen davon aus, dass sich der Markt für Pflanzenschutzmittel nach einer volatilen Volumen- und Preisentwicklung in den vergangenen 18 Monaten wieder normalisieren sollte.
Vor den Drittquartalszahlen vom Donnerstag notieren Roche unverändert. Positiv gewertet werden am Wochenende gezeigte Studienresultate mit den Medikamenten Tarceva und MetMAb bei Patienten mit Lungenkrebs. Damit zeigen die Basler nach langer Zeit einmal positive Ergebnisse, die sich auch im Aktienkurs niederschlagen können, urteilen Experten. Auf der anderen Seite wird Roche jedoch mit Kritik konfrontiert: Der Nutzen des Medikamentes Avastin bei Darmkrebs wurde von einer kleinen, in Griechenland erhobenen Studie in Frage gestellt.
Die Konkurrenzpapiere von Novartis notieren 0,4% höher, während Actelion um 1,5% zurückgenommen werden. Übernahmespekulationen hatten die Papiere vergangene Woche um insgesamt 23,4% in die Höhe getrieben.
Deutlich Gewinne verbuchen verschiedene zyklische Werte wie SGS (+0,6%), ABB (+0,5%), Richemont (+0,7%) oder Logitech (+0,7%). Kühne + Nagel steigen gar um 2,7% auf 119,90 CHF, getragen von einer Hochstufung auf «Buy» durch Nomura und einem neuen Kursziel von 150 CHF.
Eher von der schwachen Seite zeigen sich die Banken: Credit Suisse (-0,3%) wie UBS (-0,9%) notieren leichter. Nationalbank-Vizepräsident Thomas Jordan hat in einem Interview an das Parlament appelliert, das von einer Expertenkommission Anfang Woche vorgeschlagene Massnahmenpaket zur «Too big too Fail»-Problematik der Grossbanken nicht zu zerzausen. «Ich warne davor, das Paket aufzuspalten», sagte Jordan gegenüber der Zeitung «Sonntag».
Zurich Financial Services (Aktie unverändert) übernimmt 99,98% der libanesischen Compagnie Libanaise D’Assurances SAL. Zum Kaufpreis machte Zurich Financial keine Angaben. Analysten sprechen von einer gut zur Strategie passenden Akquisition. Der libanesische Versicherer sei zwar nur sehr klein, jedoch dürfte ZFS von den Wachstumsperspektiven der Region überzeugt sein.
Am breiten Markt zieht es Bobst (Aktie noch ungehandelt) noch weiter in den Osten. Der Waadtländer Verpackungskonzern übernimmt 65% der Gordon Ltd. mit Sitz in Hongkong.
StarragHeckert rücken um 4,6% vor. CEO Frank Brinken hat sich in einem Zeitungsinterview optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung der Branche und des eigenen Unternehmens gegeben. «Die Werkzeugmaschinenbranche, die ja die Mutter aller Maschinen herstellt, hat die Talsohle eindeutig durchschritten und befindet sich deutlich im Aufschwung», sagte er der «Finanz und Wirtschaft». (awp/mc/ps/09)