CH-Eröffnung: Etwas leichter – Bâloise nach Zahlen unter Druck

Klar unter Druck stehen Bâloise nach durchzogenen Jahreszahlen. Nachdem an den beiden Vortagen der seit Anfang März dauernde Anstieg des SMI eine Fortsetzung und bei 6’913 Punkten ein neues, vorläufiges 52-Wochen-Hoch gefunden habe, sei die Luft nun etwas draussen, hiess es in Börsenkreisen. Grundsätzlich habe sich die Stimmung aber nicht verschlechtert.


Um 09.30 Uhr steht das Bluechips-Barometer SMI 0,06% tiefer bei 6’887,74 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,14% auf 1’054,73 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,06% auf 6’000,78 Punkte.


Bâloise markieren mit einem Minus von 3,5% das Tabellenende im SMI/SLI. Das für das Geschäftsjahr 2009 vorgelegte Ergebnis liegt sowohl bei den Bruttoprämien als auch bei dem den Aktionären anrechenbaren Gewinn hinter den Konsensschätzungen zurück und auch die Combined Ratio fiel enttäuschend aus. Zu überzeugen weiss Bâloise dagegen bei der Eigenkapitalentwicklung sowie mit der im Branchenvergleich hohen Solvabilität.


Dahinter entwickeln sich auch UBS (-0,9%) und CS (-0,8%) unterdurchschnittlich, während sich die weiteren Versicherungsaktien wie Swiss Life, ZFS uns Swiss Re ganz in der Nähe des Vortagesschlusses befinden. Die Stimmung für den Finanzsektor sei derzeit vor allem von Unsicherheiten geprägt, hiess es im Handel. Dies nachdem sich in den USA eine weitreichende Verschärfung der Regulierungen abzeichnet, welche das Bankgeheimnis zumindest im Umgang mit amerikanischen Kunden massiv aufweicht.


Deutlicher sind die Abgaben noch in Nobel Biocare (-1,0%), Syngenta (-0,8%) oder Geberit (-0,8%).


Novartis (-0,1%) halten sich unauffällig im Mittelfeld, nachdem in der EU eine Zulassung für den Meningokokken-Impfstoff Menveo erreicht wurde. Der Zulassungsantrag sei so erwartet worden und habe entsprechend auch keine Änderungen der Schätzungen für Novartis zufolge, heisst es dazu bei der Bank Vontobel.


Gesucht sind dagegen Roche (+0,8%). Das Unternehmen hat sich im Vorfeld der Investorenkonferenz von heute in New York grundsätzlich zuversichtlich und zufrieden mit der Pipeline gezeigt und neueste Erkenntnisse aus Studien der Phase II vorgestellt. Dies bietet dem Genussschein eine gewisse Stütze. In Marktkreisen wird allerdings nicht davon ausgegangen, dass Roche viele neue klinische Daten veröffentlichen wird. Roche bevorzuge dafür spezielle Medizinalkonferenzen, so die Einschätzung der Bank Vontobel.


Zu den wenigen Gewinnern gehören auch Swatch (+1,1%) und Richemont (+1,0%) als gemeinsame Leader nach der Publikation der Uhrenexportdaten im Februar. Der im Vergleich zum Vorjahr kräftige Aufwärtstrend hat sich im vergangenen Monat fortgesetzt, was den Luxusgüteraktien Rückenwind verleiht.


Moderate Gewinne im Bereich von 0,2% verzeichnen zudem Givaudan, Holcim oder Adecco.


Im breiten Markt stehen Gategroup nach den Jahreszahlen unter Abgabedruck und büssen 4,9% an Terrain ein. Die Aktien der übrigen Unternehmen, welche Zahlen vorgelegt haben, Coltene (+0,2%), Von Roll (+0,3%), SPS (+0,8%) CFT und BEKB (beide unverändert) fallen nicht gross auf. (awp/mc/ps/13)

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